Donnerstag, 26. März 2009 / 07:26:01
Nordkorea macht Rakete startklar - Clinton warnt
Seoul/Washington/Mexiko-Stadt - Nordkorea hat nach Angaben der US-Regierung in den vergangenen Tagen eine Langstreckenrakete in Startposition gebracht. Alles deute auf einen Raketenstart zwischen dem 4. und 8. April hin, sagte ein hoher Regierungsbeamter in Washington.
Nordkorea hatte angekündigt, in dieser Zeit einen «experimentellen Kommunikationssatelliten» in den Weltraum schiessen zu wollen. Der Start dient aus US-Sicht jedoch lediglich als Test für eine militärische Rakete vom Typ Taepodong-2, die theoretisch auch den Bundesstaat Alaska erreichen könnte.
US-Aussenministerin Hillary Clinton warnte Nordkorea vor dem Raketenstart. Ein solcher würde als Provokation aufgefasst und Konsequenzen nach sich ziehen, sagte Clinton am Rande eines Besuches in Mexiko.
Auf Abschussrampe montiert
Bilder eines US-Aufklärungssatelliten zeigten, dass Nordkorea eine Rakete auf eine Abschussrampe in Musudan-ri an der Ostküste montiert habe, zitierte die südkoreanische Tageszeitung «Chosun Ilbo» (Donnerstag) einen Regierungsbeamten in Seoul.
Technisch sei ein Start «in drei oder vier Tagen» möglich. Es sei jedoch noch nicht festzustellen, ob es sich um eine Taepodong-2-Rakete handle oder eine verbesserte Version davon.
Nordkorea hatte im Juli 2006 von der Ostküste aus eine Taepodong-2-Rakete abgefeuert. Der Test war jedoch nach US-Angaben gescheitert. Im Oktober desselben Jahres unternahm Nordkorea zum ersten Mal einen Atomtest, der weltweit verurteilt wurde.
Sanktionen und Resolutionen
Als Reaktion auf den Test hatte der UNO-Sicherheitsrat neben der Verhängung von Sanktionen das kommunistische Regime in Pjöngjang in einer Resolution dazu aufgerufen, auf weitere Atomwaffen- und Raketentests zu verzichten.
Die Teilnehmer der Sechs-Nationen-Gespräche mit Nordkorea - die USA, Südkorea, Japan, Russland und China - haben in den vergangenen Wochen versucht, Pjöngjang von dem angekündigten Start der Rakete abzubringen.
Nordkorea reagierte mit scharfen Warnungen vor neuen Sanktionen. Auch hatte die nordkoreanische Volksarmee mit Krieg gedroht, sollten Gegner versuchen, den Flugkörper abzufangen.
fest (Quelle: sda)
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