Donnerstag, 19. März 2009 / 18:55:43
Unbemerkt: Bund baut Elite-Polizeitruppe auf
Bern - «Tigris»: So heisst die schnelle Eingreifgruppe der Bundeskriminalpolizei. Unbemerkt von einer breiteren Öffentlichkeit wurde die Einheit aufgebaut und ausgebildet. Das Bundesamt für Polizei (fedpol) bestätigte einen Artikel der «Weltwoche».
Die derzeit 14-köpfige Gruppe sei im Rahmen der Effizienzvorlage für die Strafverfolgungsbehörden des Bundes gebildet worden. Die Kosten der Einsatzgruppe «Einsatzgruppe Tigris» seien nicht etwa unbekannt, sondern im Budget der Bundespolizei ausgewiesen, widersprach das fedpol aber der Darstellung in der «Weltwoche».
Die Gruppe unterliege wie das gesamte fedpol der Kontrolle durch die Geschäftsprüfungskommissionen der Eidgenössischen Räte.
Mit ihrer Einsatzgruppe bewegten sich die Bundesbehörden auf einem heiklen Gebiet, schreibt die «Weltwoche». 1978 lehnten Volk und Stände eine Vorlage des damaligen CVP-Bundesrats Kurt Furgler für eine Bundessicherheitspolizei (Busipo) ab. 2002 scheiterte seine Parteikollegin, alt Bundesrätin Ruth Metzler, mit einer ähnlichen Vorlage bereits am Parlament.
«Bei erhöhter Gefährdung»
Dass mit «Tigris» Busipo-Elemente als vollendete Tatsachen eingeführt wurden, weist das fedpol zurück. «Tigris» stehe bei erhöhter Gefährdung im Einsatz.
Der weitgehend unbemerkte Aufbau der Truppe sei wegen der sich ständig ändernden Auftrags- und Sicherheitslage so erfolgt. Zudem seien die kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren über «Tigris» informiert gewesen. Die Bundeskriminalpolizei weist die Existenz einer Einsatzgruppe auf ihrer Internet-Seite aus.
ht (Quelle: sda)
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