Mittwoch, 18. März 2009 / 16:25:46
Umstrittene Papst-Meinung zu Aids und Kondomen
Jaunde - Begleitet von heftiger Kritik an den Papst-Äusserungen zum Gebrauch von Kondomen im Kampf gegen Aids hat Benedikt XVI. seine erste Afrika-Reise fortgesetzt.
Sein Sprecher Federico Lombardi erklärte dazu in Jaunde in Kamerum, die Position des Vatikans sei unverändert. Das Vertrauen auf Präservative im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit, die besonders in Afrika weit verbreitet ist, sei fragwürdig.
Es sei nicht so, dass man die Epidemie mit Kondomen stoppen könne. «Benedikt hat die Linie wiedergegeben, die schon Johannes Paul II. bestätigt hat», sagte Lombardi. «Sich auf Kondome zu konzentrieren, das ist nicht der richtige Weg.»
«Spirituelles und menschliches Erwachen»
Das Oberhaupt der katholischen Kirche hatte am Vortag auf dem Flug nach Kamerun gesagt, die Krankheit sei «nicht mit Kondomen zu überwinden, im Gegenteil, das verschlimmert nur das Problem». Aids sei nur mit «spiritueller und menschlicher Erneuerung» zu bewältigen. In Afrika leben 67 Prozent der HIV-infizierten Menschen der Welt, 17 Millionen Menschen sind auf dem Kontinent schon an Aids gestorben.
Der Kirchenführer rief die Bischöfe in Kamerun am zweiten Tag seines Besuchs zu einer verstärkten Evangelisierung des westafrikanischen Landes auch als Front gegen Sekten und Freikirchen auf.
Auch fünf Jahrhunderte nach dem Beginn der Evangelisierung in Afrika sei es eine «dringende Notwendigkeit», missionarisch zu wirken und die Botschaft der Hoffnung zu verbreiten, sagte Benedikt in Jaunde bei einer Begegnung mit etwa 30 Bischöfen. Er legte ihnen ans Herz, mit Aufklärungskampagnen der Verbreitung von Sekten und abergläubischen Religionsformen zu begegnen.
Nach Kamerun will der Papst als zweite und letzte Station der Reise Angola besuchen.
smw (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Kondome halten Versprechen öfters nicht
Donnerstag, 5. November 2009 / 06:57:08