Dienstag, 3. März 2009 / 11:37:24
Aussprache über den richtigen Platz für das Sturmgewehr
Bern - Armeeangehörige nehmen vorläufig ihre Waffe mit dem Verschluss nach Hause. Ständerätin Anita Fetz (SP/BS) hat eine Motion zurückgezogen. Einer Petition, welche die Aufbewahrung der Waffe im Zeughaus verlangte, gab der Ständerat keine Folge.
Die beiden Anliegen gaben der kleinen Kammer aber Gelegenheit, die Frontlinien im Kampf um den richtigen Platz für die Ordonnanzwaffe neu zu ziehen. Fetz pries die Entfernung des Verschlusses aus der Waffe als «nicht geniale, nicht billige, aber praktikable» Lösung an.
Waffe zuhause sei Anachronismus
Unterstützt wurde die Sozialdemokratin unter anderem vom Glarner This Jenny (SVP), der die Abgabe der Waffe an den Wehrmann als Anachronismus brandmarkte. Jenny erinnerte an die vielen von Opfer von Suizid- und Gewalttaten und an jene Frauen, die in Beziehungen mit der Armeewaffe bedroht würden.
Nur vereinzelt waren die Stimmen, die sich wie Bruno Frick (CVP/SZ) für die Tranditionspflege einsetzten und davor warnten, den Wehrmännern das Vertrauen zu entziehen. Einige bezeichneten die Entfernung des Verschlusses zwar als untaugliche Lösung, anerkannten aber den Handlungsbedarf.
Handlungsbedarf unumstritten
Dieser ist mittlerweile weitgehend unbestritten: Das Thema sei lange unerschätzt worden, sagte Verteidigungsminister Ueli Maurer. Auch wenn viele Fragen offen seien, könnten die Ängste der Bevölkerung nicht mehr einfach auf die Seite gewischt werden.
Bereits nicht mehr abgegeben wird seit 2007 die Taschenmunition. Die Debatte um die «Waffe im Schrank» war neu entbrannt, nachdem Ende 2007 ein Soldat in Zürich Höngg eine junge Frau mit dem Sturmgewehr erschossen hatte.
fest (Quelle: sda)
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