Freitag, 27. Februar 2009 / 18:16:18
GM will Anteile an Europa-Geschäft verkaufen
Rüsselsheim - Im Ringen um sein Überleben will sich der deutsche Autobauer Opel von seiner insolvenzbedrohten US-Mutter General Motors abkoppeln. Das Management des Autobauers legte einen Rettungsplan vor.
Dem Plan zufolge soll Opel mit der britischen Schwestermarke Vauxhall und dem schwedischen Autobauer Saab in einer Gesellschaft zusammengefasst werden. GM habe sich bereit erklärt, Anteile zu verkaufen, hiess es aus dem Opel-Stammhaus in Rüsselsheim.
An der neuen Gesellschaft soll GM allerdings weiter beteiligt bleiben: «Wir glauben alle daran, dass es für ein Unternehmen von der Grösse von Opel wichtig ist, Teil eines grossen Konzernverbundes zu sein, um die Volumenvorteile und den Zugang zu Technologie zu haben», sagte GM Europa-Chef Carl-Peter Forster.
Die Gesellschaft sei offen für Investitionen von Dritten. Ein künftiger Investor könne zwischen 25 und 50 Prozent der Anteile erwerben, möglicherweise auch mehr. Forster sagte, er wolle Verhandlungen mit möglichen Interessenten nicht vorgreifen.
3,3 Mrd. Euro nötig
Opel habe eine Zukunft, sagte Forster, der auch Aufsichtsratsvorsitzender von Opel ist, nach der Krisensitzung am Opel-Stammsitz in Rüsselsheim. Das von der öffentlichen Hand benötigte Kapital eines neuen europäischen Unternehmens Opel/Vauxhall ohne GM bezifferte er auf 3,3 Mrd. Euro.
Opel will die Mittel von der deutschen und der britischen Regierung sowie jenen deutschen Bundesländern, in denen Opel vertreten ist. Das Geld könnte beispielsweise über Bürgschaften oder Darlehen fliessen und bis 2014 oder 2015 zurückbezahlt werden. Ferner ist eine Unterstützung von GM über 3 Mrd. Euro nötig.
Weiter muss Opel selbst 1 Mrd. Euro einsparen. Diese Kürzung sollen die Arbeitnehmer auf sich nehmen, um grösseren Personalabbau und Werkschliessungen zu verhindern. Opel-Chef Forster verhandelt derzeit mit der Belegschaft. Forster will möglichst keine Werke schliessen müssen.
smw (Quelle: sda)
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