Montag, 2. Februar 2009 / 20:19:35
FARC-Rebellen lassen bei Bogotá vier Geiseln frei
Bogotá - Die linksgerichteten FARC-Rebellen in Kolumbien haben wie angekündigt vier Geiseln freigelassen. Die vor zwei Jahren verschleppten Männer wurden am Sonntag per Helikopter nach Villavicencio in der Nähe der Hauptstadt Bogotá geflogen.
Die Freigelassenen - drei Polizisten und ein Soldat - wurden in Villavicencio von Mitgliedern der Organisation Kolumbianer für Frieden empfangen. Die 2007 entführten Männer waren anscheinend bei guter Gesundheit.
Sie waren nach ihrer Freilassung in der Region Caquetá im Südosten Kolumbiens zunächst an eine Delegation des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und der Organisation Kolumbianer für Frieden übergeben worden.
Um Stunden verzögert
Die Übergabe der vier Geiseln hatte sich um Stunden verzögert. Laut einem Mitglied der Begrüssungsdelegation waren Flüge der kolumbianischen Luftwaffe über dem Übergabeort der Grund dafür.
Auch ein FARC-Vertreter äusserte sich am venezolanischen Fernsehsender Telesur und warf den Streitkräften vor, die gegebenen Sicherheitsgarantien gebrochen zu haben.
Der konservative kolumbianische Präsident Alvaro Uribe räumte die Entsendung der Flugzeuge ein. Dies sei aber kein Verstoss gegen Abmachungen gewesen.
Noch hunderte Geiseln in ihrer Gewalt
Insgesamt wollen die FARC gemäss einer Ankündigung im Dezember sechs von 28 politischen Geiseln freilassen. Am Dienstag sollte der im Jahr 2001 verschleppte damalige Gouverneur des Departements Meta, Alan Jara, freikommen, am Donnerstag der 2002 entführte Abgeordnete Sigifredo López.
Ihre Freilassung war ursprünglich einen Tag früher geplant. Grund für die Verzögerung ist ein Streit zwischen Uribe und unabhängigen Vermittlern.
Die FARC haben hunderte Geiseln in ihrer Gewalt. Eine der prominentesten Gefangenen, die franko-kolumbianische Grünen-Politikerin Ingrid Betancourt, war im vergangenen Juli nach mehr als sechs Jahren Geiselhaft befreit worden.
smw (Quelle: sda)
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