Samstag, 31. Januar 2009 / 11:04:56
UBS: Leuthard fordert sofortige Boni-Transparenz
Davos - Der politische Druck auf die UBS-Führung wegen den geplanten Milliarden-Boni für das Katastrophenjahr 2008 nimmt zu. Bundesrätin Doris Leuthard fordert, dass die vom Staat aufgefangene Grossbank die Zahlen so schnell wie möglich offenlegt.
«Ich bin der Meinung, dass die UBS rasch Transparenz schaffen muss, nachdem der Verwaltungsrat die entsprechenden Entscheide gefällt haben wird», sagte die Finanzministerin in einem Interview in der «Berner Zeitung». «Diese Information sollte noch vor der Bilanzkonferenz vom 10. Februar erfolgen. Dann wird vielleicht auch alles erklärbarer und transparenter.»
Das sei in einer solchen Situation wichtig. «Die Leute auf der Strasse müssen wissen, wie viel die UBS-Banker an Fixlöhnen und an variablen Entschädigungen bezogen haben. Und zwar schnell», sagt Leuthard.
Nur ein kleiner Teil der variablen Entschädigung seien Boni im klassischen Sinn, also eine Gewinnabschöpfung. Im variablen Lohnanteil enthalten seien beispielsweise auch die dreizehnten Monatslöhne, Dienstaltersentschädigungen oder umsatzabhängige Entschädigungen.
Aktionärsrechte ausbauen
Leuthard spricht sich in dem Interview gegen Obergrenzen für Banker - wie überhaupt für alle Wirtschaftsbereiche - aus. Allerdings sagt sie auch: «Für mich ist klar, dass die Lohnunterschiede zwischen dem Bankensektor und den übrigen Bereichen zu gross geworden sind. Die Löhne der Banker müssen sinken, das steht für mich fest.»
Allerdings sei es «nicht die Sache des Staates, festzulegen, wie hoch die Löhne des Managements sein dürfen». Dafür seien die Aktionäre zuständig, sagt Leuthard. Deshalb wolle der Bundesrat auch die Rechte der Aktionäre stärken.
Klumpenrisiko
Zur weiteren Zukunft der angeschlagenen beiden Schweizer Grossbanken, für die im Bundesrat direkt Finanzminister Hans-Rudolf Merz zuständig ist, sagte Leuthard, UBS und Credit Suisse stellten von ihrer Grösse her tatsächlich «ein Klumpenrisiko» dar.
ht (Quelle: sda)
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