Montag, 5. Januar 2009 / 07:38:38
Heftige Bodenkämpfe im Gazastreifen - mehrere Tote
Gaza/Kairo/Tel Aviv - Israel setzte seine Bodenoffensive im Gazastreifen fort. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben 20 Mitglieder zweier Grossfamilien getötet, darunter 13 Kinder. 4 weitere Zivilisten wurden getötet, als eine Panzergranate ein Trauerzelt tra
Der Leiter der Notaufnahme im Schifa-Spital in Gaza teilte mit, 13 der getöteten Palästinenser seien bei einem israelischen Vorstoss mit gepanzerten Fahrzeugen ums Leben gekommen. Bei den Toten handle es sich um 5 Frauen und 8 Kinder.
Vermittlungsmission
Im Schatti-Flüchtlingslager wurde nach Augenzeugenberichten ausserdem eine siebenköpfige Familie getötet. Eine israelische Armeesprecherin in Tel Aviv teilte mit, man prüfe alle Vorfälle.
Im ägyptischen Badeort Scharm-el-Scheich begann eine Vermittlungsmission der EU. Präsident Husni Mubarak empfing Frankreichs Aussenminister Bernard Kouchner, EU-Aussenkommissarin Benita Ferrero-Waldner, EU-Chefdiplomat Javier Solana sowie die Aussenminister Schwedens und Tschechiens, Carl Bildt und Karel Schwarzenberg.
Delegation nach Ägypten
Die EU-Vertreter wollten später nach Jerusalem, Ramallah und Amman weiterreisen. Auch der französische Präsident Nicolas Sarkozy reiste in die Region.
Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas kündigte an, eine Delegation zu Gesprächen über den Gaza-Krieg nach Ägypten zu entsenden.
Das israelische Radio meldete, in der Nacht seien 30 Ziele im Gazastreifen angegriffen worden. Bei den jüngsten Kämpfen seien 6 israelische Soldaten verletzt worden, berichtete die Zeitung «Haaretz» in ihrer Onlineausgabe.
Über 2500 Tote
Nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde wurden seit Beginn der Militäroffensive am 27. Dezember 527 Palästinenser getötet. Über 2500 seien verletzt worden.
Einen Tag nach dem Einmarsch Israels in den Gazastreifen kam nach Armeeangaben ein Soldat um, 31 wurden verletzt. Vier Israelis wurden seit Ende Dezember durch Raketen aus dem Gazastreifen getötet.
Eine unabhängige Überprüfung der Angaben sowohl der Armee als auch der Palästinenser ist immer noch nicht möglich. Ungeachtet eines Urteils des Obersten Gerichts lässt Israel keine Journalisten in den Gazastreifen einreisen.
sl (Quelle: sda)
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