Samstag, 3. Januar 2009 / 08:36:03
US-Präsident Bush verlangt mehr Druck auf Hamas
Washington - US-Präsident George W. Bush hat mehr Druck auf die im Gazastreifen regierende Hamas gefordert. In seiner wöchentlichen Radioansprache machte er die Organisation allein für die Gewalt in der Region verantwortlich.
Die von Syrien und dem Iran unterstützte Palästinenserorganisation habe die jünste Kette der Gewalt angestiftet, sagte Bush laut Redetext. Israel habe lediglich auf die anhaltenden Angriffe reagiert.
Zugleich forderte Bush die Konfliktparteien auf, einen dauerhaften Waffenstillstand auszuhandeln. Eine Waffenruhe sei aber nur dann sinnvoll, wenn sichergestellt sei, dass sich die Hamas auch daran halte. «Eine andere Einbahn-Waffenruhe, die zu Raketenangriffen auf Israel führt, ist nicht akzeptabel», sagte er.
Es war die erste persönliche Stellungnahme des US-Präsidenten seit Beginn der israelischen Militäroffensive vor einer Woche. Bis dahin hatte er sich nur über einen Sprecher des Weissen Hauses zu Wort gemeldet oder über seine Aussenministerin Condoleezza Rice.
Erneut Hamas-Führer getötet
Im Gazastreifen ist nach Angaben der Hamas ein hochrangiger Kommandant des bewaffneten Teils radikal-islamischen Gruppierung durch einen israelischen Luftangriff getötet worden.
Abu Sakaria al-Dschamal sei am Morgen seinen Verletzungen erlegen, die er bei einem Angriff in der Nacht erlitten habe, teilte die Hamas mit. Das israelische Militär erklärte lediglich, in der Nacht eine Reihe von Luftangriffen ausgeführt zu haben.
Bereits am Donnerstag war bei einem israelischen Angriff ein führender Hamas-Politiker getötet worden. Die Hamas kündigte daraufhin Vergeltung an.
Waffenstillstand abgelehnt
Israel bombardiert seit einer Woche Ziele im Gazastreifen. Dabei starben mehr als 430 Menschen. Israel hat die Angriffe mit dem seit Monaten anhaltenden Raketenbeschuss aus dem Küstenstreifen begründet, dem in den vergangenen Tagen vier Israelis zum Opfer fielen.
Beide Seiten haben einen bedingungslosen Waffenstillstand abgelehnt. Die Hamas hatte vor mehr als einem Jahr die Macht im Gazastreifen an sich gerissen.
smw (Quelle: sda)
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