Mittwoch, 31. Dezember 2008 / 15:31:59
Chinesische Ex-Firmenchefin gibt Schuld zu
Shijiazhuang - Im Milch-Skandal in China hat eine ehemalige Firmenchefin vor Gericht ein Geständnis abgelegt. Die 66-jährige Ex-Geschäftsführerin einer inzwischen insolventen Molkerei hat sich schuldig bekannt, verdorbene und minderwertige Produkte verkauft zu haben.
Dies berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Die Frau erschien mit drei anderen Firmenverantwortlichen in einem Gericht in Shijiazhuang, der Hauptstadt der nördlichen Provinz Hebei. Unklar blieb zunächst, ob ihnen die Todesstrafe droht.
In China starben mindestens sechs Kinder, weil sie sich mit Melamin-haltiger Milch vergifteten. Mehr als 290'000 erkrankten. Melamin ist eine Chemikalie, die zur Kunststoffherstellung und in Düngemitteln verwendet wird. Sie verursacht Nierenerkrankungen. In Milchpulver täuscht Melamin einen höheren Proteingehalt vor.
Die 66-Jährige sagte vor Gericht aus, sie habe Mitte Mai über Konsumenten von der verdorbenen Milch erfahren. Sie habe daraufhin eine Arbeitsgruppe der Firma geleitet, um der Sache auf den Grund zu gehen. Die Provinzregierung habe einen schriftlichen Bericht dazu erst am 2. August erhalten, wird die Frau weiter zitiert.
Die Behörden ihrerseits meldeten dies erst einen Monat später der nächsthöheren Verwaltungsebene. Dies hatte Spekulationen ausgelöst, der Vorfall dürfe nicht die Olympischen Spiele überschatten. Diese hatten im August in Peking stattgefunden.
fest (Quelle: sda)
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