Verseuchtes Schweinefleisch aus Irland in 25 Ländern

Irland hat alle Schweinefleischprodukte wegen einer möglichen Verseuchung mit krebserregenden Stoffen zurückgerufen. In mehreren Ländern sollte Fleisch vom Markt genommen werden; EU-Experten gaben auch die Schweiz als Importland von irischem Schweinefleisch an.

Kein verseuchtes Schweinefleisch auf dem Schweizer Markt

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) habe bisher keine Hinweise, dass Schweinefleisch aus Irland auf dem Schweizer Markt sei, sagte BAG-Sprecher Daniel Dauwalder der Nachrichtenagentur SDA. Man werde anderslautenden Berichten nachgehen. Das meiste Schweinefleisch auf dem Schweizer Markt sei aus dem Inland, kleine Mengen kämen aus Deutschland, Österreich und Frankreich.

Chemische Substanz in seht hoher Konzentration im Fleisch

Im Fleisch einiger irischer Farmen sei eine Konzentration chemischer Substanzen gefunden worden, die bis zu 200 Mal höher war als erlaubt, teilte die Lebensmittelschutzbehörde FSAI in Dublin mit. In Tierfutter war PCB (Polychlorierte Biphenyle) entdeckt worden, das an irische Bauernhöfe geliefert wurde.

Die Aufnahme von grösseren Mengen PCB führt zu akuten Beschwerden der Haut, verursacht Leber-, Milz- und Nierenschäden und schwächt das Immunsystem. Die Substanz ist in mehreren Ländern seit langem verboten.

Stoffe sind nur gefährlich, wenn man ihnen lange ausgesetzt ist

Der irische Gesundheitsbeauftragte Tony Holohan sagte, niemand, der Schweinefleisch gegessen habe, müsse nun zum Arzt. Der Stoff sei nur gefährlich, wenn Menschen ihm längere Zeit ausgesetzt seien. Die Bürger sollten nun aber alle Schweinefleischprodukte, die seit dem 1. September gekauft wurden, vorsichtshalber vernichten.

Der irische Ministerpräsident Brian Cowen berief Krisengespräche ein. Befürchtet wurden drastische Auswirkungen auf die irische Landwirtschaft. Die Schweinewirtschaft ist der grösste Agrarsektor Irlands.

sl (Quelle: sda)

In Verbindung stehende Artikel: