Samstag, 6. Dezember 2008 / 12:56:51
Leuthard spricht von «technischer Rezession»
Bern - Die Schweizer Wirtschaft kann sich nach Ansicht von Bundesrätin Doris Leuthard einer Rezession nicht entziehen. Es sei aber keine Depression mit einem massiven Anstieg der Zahl der Arbeitslosen und einem Einbruch der Konsumausgaben zu befürchten.
In einem Interview mit der Genfer Tageszeitung «Le Temps» sprach Leuthard von einer «technischen Rezession». Das bedeutet, dass die im Bruttoinlandprodukt zusammengefasste Wirtschaftsleistung der Schweiz zwei Quartale in Folge schrumpft.
Gemäss Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) ist die Schweizer Wirtschaft im dritten Quartal 2008 erstmals seit 2004 nicht mehr gewachsen. Im laufenden Quartal dürfte die Wirtschaftsleistung sogar zurückgehen. Für das gesamte nächste Jahr erwartet Leuthard ein BIP-Wachstum von deutlich unter einem Prozent.
Detailhandel in «guter Verfassung»
Mit Blick auf den Privatkonsum, der rund 60 Prozent des BIP ausmacht, gab sich Leuthard optimistisch, da der Detailhandel noch in einer guten Verfassung sei. Das gute Weihnachtsgeschäft sei aber nicht zwingend repräsentativ für die Konsumentenstimmung im kommenden Jahr.
Mit Blick auf den Arbeitsmarkt sagte Leuthard, dass man sich nicht entmutigen lassen dürfe, sollte die Arbeitslosenquote von derzeit 2,5 Prozent im nächsten Jahr auf 3,5 Prozent klettern. Zu spüren sei dies erst Ende 2009/Anfang 2010, da der Arbeitsmarkt mit Verzögerung auf die Konjunkturschwäche reagiere.
ht (Quelle: sda)
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