Donnerstag, 4. Dezember 2008 / 08:46:10
Schweizer Wirtschaft stagniert im dritten Quartal
Bern - Die Schweizer Wirtschaft steht still. Das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) ist erstmals seit vier Jahren nicht mehr gewachsen. Die Stagnation von Juli bis September ist auf schrumpfende Bau- und Ausrüstungsinvestitionen zurückzuführen.
Dank einer Zunahme der Exporte und des privaten Konsums schlitterte die Schweizer Wirtschaft haarscharf an einem Minus vorbei. Im dritten Quartal seien die Gesamtinvestitionen um 1,4 Prozent geschrumpft, teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) mit. Dafür wurden 1,2 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen exportiert. Zudem konsumierten die privaten Haushalte etwas mehr (+0,3 Prozent), auch der Staat gab mehr aus (+0,7).
Vorteil: Keine Immobilienkrise
Die Aussichten für das laufende Quartal sind laut SECO-Chefökonom Aymo Brunetti noch schlechter. Die Indikatoren der Weltkonjunktur seinen seit Mitte Oktober sehr stark ins Negative gefallen. Ähnlich sehe es auch in der Schweiz aus: «Das laufende Quartal wird schlechter als das dritte Quartal», sagte Brunetti gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.
Bisher sei es der Schweiz im Zuge der Finanzkrise besser ergangen als den grossen europäischen Ländern. Diese befinden sich teilweise bereits in der Rezession. Dies hänge besonders damit zusammen, dass die Schweiz im Gegensatz zu den USA und zu Grossbritannien keine Immobilienkrise hatte.
Export in Schwellenländer stark
Zudem sei die Exportstruktur der Schweiz sehr diversifiziert. So exportiere sie auch in Schwellenländer, welche bis ins dritte Quartal sehr stark gewachsen seien.
Der Konsum der privaten Haushalte hänge stark mit der Arbeitsmarktsituation und den Lohnabschlüssen zusammen, erklärte Brunetti. Da beide Bereiche in guter Verfassung seien, nahm dieser insgesamt leicht um 0,4 Prozent zu. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass der Konsum im nächsten Quartal einbreche, obschon die Konsumentenstimmung stark zurückgegangen sei.
fest (Quelle: sda)
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