Freitag, 28. November 2008 / 16:12:08
Schmid und Keckeis gestehen Fehler ein
Bern - Das VBS hat umgehend auf den GPK-Bericht reagiert. Bundesrat Samuel Schmid sei sich rückblickend bewusst, bei der Ernennung von Roland Nef zum Armeechef Fehler gemacht zu haben. Auch der frühere Armeechef Christophe Keckeis gestand Fehler ein.
Schmid habe sich dafür auch schon öffentlich entschuldigt, erinnert das VBS in einer Medienmitteilung. Das VBS nehme den Bericht der GPK zur Kenntnis. Auf die darin geäusserten Vorwürfe gehe das Departement nicht ein. Es habe aber bereits Lehren gezogen und erste Massnahmen ergriffen.
Der Bundesrat habe sich bereits am 19. September auf Antrag von VBS-Chef Schmid mit ersten Massnahmen zur Verbesserung der Personensicherheitsprüfung auseinandergesetzt, wie sie nun von der GPK postuliert würden. Diese würden derzeit im VBS umgesetzt.
Zuviel Vertrauen gehabt
Auch der frühere Armeechef Christophe Keckeis gesteht ein, Fehler gemacht zu haben, indem er insbesondere zuviel Vertrauen gehabt habe. Er sei, wie Samuel Schmid, in eine Falle getappt. «Dies ist eine Lebenserfahrung, im Nachhinein ist man immer klüger», sagte Keckeis zur Nachrichtenagentur SDA.
Auch wenn er seine Fehler vollumfänglich eingesteht, verweist Keckeis auf den damaligen Kontext: «Samuel Schmid und ich selber haben einfach den besten Chef der Armee gesucht. In keinem Moment hatten wir Zweifel zur Vergangenheit von Roland Nef, sonst hätten wir alles gestoppt.» In Zukunft würden hoffentlich solche Fehler vermieden.
Führungsmängel im VBS «klar bestätigt»
Für Hans Schatzmann, den Präsident der Schweizerischen Offiziersgesellschaft (SOG), ist wesentlich, dass aus der Affäre Nef/Schmid die Lehren gezogen werden für künftige Ernennungen des Armeechefs. Das Verfahren zur Besetzung müsse «sauber ablaufen»
Die Parteien begrüssten den Bericht. Für SVP und SP zeigt er gravierende Führungsmängel im VBS auf. SP und CVP lobten die gute Arbeit der GPK und begrüssten die von der GPK vorgeschlagenen Massnahmen als angemessen.
smw (Quelle: sda)
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