Dienstag, 25. November 2008 / 18:25:21
Rückzahlungen an UBS: «Längst fälliges Zeichen»
Zürich - Die Politik und der Gewerkschaftsbund begrüssen den Entscheid des ehemaligen UBS-Führungstrios um Marcel Ospel, auf 33 Mio. Fr. an Boni zu verzichten. Es habe aber lange gedauert, kritisieren SP und CVP.
Der Schritt sei ein «längst fälliges Zeichen», sagte CVP-Sprecherin Marianne Binder in einer Parteienumfrage der Nachrichtenagentur SDA.
Sie kritisierte aber sogleich, dass es nicht erst auf massiven Druck der Öffentlichkeit und der Politik dazu hätte kommen sollen.
Auch die SP spricht von einem «positiven Schritt», der aber lange auf sich habe warten lassen. Die Affäre ist für die Sozialdemokraten noch nicht ausgestanden.
«Es geht nicht an, dass die frühere und die aktuelle UBS-Spitze die Rückzahlung im Hinterzimmer aushandeln und dann glauben, die Sache sei erledigt», sagte SP-Sprecher Peter Lauener.
SVP: Interne Angelegenheit
Die SVP wollte sich zu möglichen neuerlichen Staatshilfen und dem Lohnverzicht nicht äussern. Der Entscheid der Manager sei eine interne Angelegenheit der UBS, sagte SVP-Sprecher Alain Hauert.
Die FDP nahm den Verzicht der Boni-Zahlungen «mit Genugtuung zur Kenntnis». «Unternehmer sein, bedeutet Verantwortung tragen, sowohl in guten wie in schlechten Zeiten», sagte Parteisprecher Damien Cottier.
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) reagiert auch positiv. Dies geschehe jedoch nur auf den monatelangen Druck der Öffentlichkeit und der Medien hin.
Für den Kaufmännischen Verband Schweiz (KV Schweiz) wird mit dem Verzicht «ein längst überfälliger Schritt gemacht», wie dieser mitteilte.
«Tropfen auf den heissen Stein»
Der Schaffhauser Unternehmer Thomas Minder findet den Verzicht dreier ehemaliger UBS-Führungsleute auf Lohnbezüge in der Höhe von 33 Mio. Franken «grundsätzlich positiv, aber nichts als ein Tropfen auf den heissen Stein».
Die UBS habe zwischen 2004 und 2007 immerhin 650 Mio. Franken variable Lohnbestandteile auf Stufe Verwaltungsrat und Geschäftsleitung geleistet, sagte der Urheber der «Initiative gegen Abzockerei». Zusammen mit den Abgangsentschädigungen komme man spielend auf 800 Mio. Franken.
Die Grossbank UBS zeigte sich erfreut. «Die UBS begrüsst den Verzicht und bedankt sich dafür», sagte Sprecher Christoph Meier.
bert (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Keine rechtlichen Schritte gegen Ospel-Manager
Dienstag, 15. Dezember 2009 / 11:41:35