UBS poliert angekratztes Image auf

So nahm das betreute Kundenvolumen im bisherigen Jahresverlauf bereits um 140 Mrd. Franken ab. Angesichts der Finanzkrise und ihrer Folgen geriet das Image des gesamten Sektors in Schieflage, was Banken zu umfassenden Image-Polituren veranlasst. Marketing-Experten zufolge sollten die angekratzten Häuser dabei jedoch behutsam vorgehen. Aggressive Kampagnen seien fehl am Platz, um das Vertrauen der Verbraucher wieder zu gewinnen.

«Grossbanken, bei denen die Sparer angesichts der Finanzkrise Geld verloren haben, müssen derzeit aktiv auf ihre Kunden zugehen», erklärt Unternehmensberaterin Anne M. Schüller von der gleichnamigen Beratungsgesellschaft im Gespräch. Vielen Instituten sei ein deutlicher Mangel an Kundeninformation vorzuwerfen.

Schäden angemessen erstatten

«Dabei sind die Ängste der Kunden riesig und werden nicht in ausreichendem Ausmass aufgefangen», so die Expertin. Zudem wäre es ein wichtiges Zeichen, Kunden durch Fehlberatung entstandene Schäden angemessen zu erstatten, um das Vertrauen wieder herzustellen. «Die Banken müssten darüber hinaus sogar etwas oben drauf legen, um wieder in den Plus-Bereich zu gelangen», meint Schüller.

Bei der konkreten Gestaltung von Image-Kampagnen und der Auswahl von Werbemitteln bedürfe es jedoch einer feinen Feder. «In diesen Zeiten teure Werbegeschenke von Banken zu erhalten, erweist sich beinahe als Ironie», so Brandflow-Geschäftsführer und Markenexperte Markus Hübner.

Kampagne in Schweizer Zeitungen

Wichtiger als teure Werbegeschenke sei hingegen die Botschaft, dass die Treue des Kunden ihre Wertschätzung erfährt. Andernfalls könnten die Marke des Instituts und deren Wert einen noch grösseren Schaden nehmen.

Nachdem die UBS nach weitreichenden Verlusten im zweiten Quartal Umstrukturierungen der Konzernstruktur angekündigt hatte, verringerte sich das Kundenvermögen allein im dritten Quartal um 84 Mrd. Franken.

Die Image-Kampagne der UBS findet hauptsächlich in Schweizer Zeitungen statt, in denen Inserate bewusst ohne UBS-Logo platziert werden, berichtet das Branchenportal «Der Aktionär». Auf diese Art sollen weder Produkte noch Dienstleistungen der Grossbank vermarktet werden.

fest (Quelle: pte)

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