Montag, 17. November 2008 / 07:06:38
Keine Millionen-Prämien für Goldman-Sachs-Chefs
New York - Die Chefs der US-Investmentbank Goldman Sachs streichen wegen der Finanzkrise in diesem Jahr nicht die üblichen Millionen-Prämien ein. Die sieben Topmanager verzichten auf alle Boni und erhalten lediglich ihr Grundgehalt von 600'000 Dollar.
Das bestätigte ein Sprecher der Bank in New York. Grund sei das schlechte Abschneiden des Instituts im laufenden Geschäftsjahr, das im November endet.
Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein hatte 2007 trotz Ausbruchs der Finanzkrise mit Prämien und Aktien im Wert von rund 68 Mio. Dollar eine Rekord-Vergütung an der Wall Street bekommen.
In diesem Jahr musste die Bank schwere Verluste hinnehmen. Der Aktienkurs stürzte um 70 Prozent ab. Ende Oktober erhielt Goldman Sachs rund 10 Mrd. Dollar aus dem Banken-Rettungspaket der US-Regierung. Die Regeln für die Inanspruchnahme des Pakets schreiben auch eine Beschränkung von Bonuszahlungen für die Konzernleitungsmitglieder vor.
Der öffentliche Druck auf die Topmanager der Finanzbranche wird auch in den USA immer grösser. So nimmt der New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo die Spitzengehälter gerade unter die Lupe. Er nannte die Entscheidung von Goldman Sachs einen Schritt in die richtige Richtung.
In der Finanzkrise verbuchten Banken bisher weltweit Schätzungen zufolge mehr als 700 Mrd. Dollar an Abschreibungen und Wertverlusten. Sie strichen zudem rund 160'000 Stellen.
smw (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Goldman Sachs schreibt erstmals Quartalsverlust
Dienstag, 16. Dezember 2008 / 15:27:18