Schwellenländer fordern Reform des Finanzsystems

Die Gespräche in der brasilianischen Metropole dienten in erster Linie der Vorbereitung des Washingtoner Weltfinanzgipfels am kommenden Samstag. Die Staats- und Regierungschefs der EU hatten sich bereits am Freitag auf Leitlinien für das Gipfeltreffen geeinigt. Eine US-Regierungssprecherin sagte in Washington, viele Anliegen der USA fänden sich in der EU-Erklärung wieder.

Angesichts der weltweiten Finanzkrise sei das blinde Vertrauen in die Selbstregulierung der Märkte «wie ein Kartenhaus zusammengefallen», sagte Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva zur Eröffnung des zweitägigen Treffens. Nun sei es Zeit für neue Regeln, die auch Schwellenländern eine grössere Rolle einräumten.

Bereits am Freitag hatte Brasiliens Wirtschaftsminister Guido Mantega eine Neuorganisation des Weltfinanzsystems gefordert. Die Gruppe der sieben führenden Industrienationen (G-7) reiche nicht mehr aus, um gegen weltweite Krisen wie die derzeitige anzugehen, sagte er im Namen der Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC).

Weltbankpräsident Robert Zoellick sagte am Rande des Treffens, die allgemeine Einsicht, dass das bisherige Finanzsystem dringend umgestaltet werden müsse, sei im Wachsen begriffen. Kaum ein Staat sei von der Krise verschont geblieben, alle Länder seien dabei, «in die Gefahrenzone» zu rutschen.

Für eine angemessene Antwort auf die globalen Herausforderungen müsse deshalb künftig den Stimmen wichtiger Schwellenländer wie etwa Brasilien besseres Gehör verschafft werden, sagte Zoellick.

smw (Quelle: sda)

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