Samstag, 8. November 2008 / 00:31:32
Schweizer Milchverarbeiter gründen neue Organisation
Bern - Milchverarbeiter und einige Produzenten-Organisationen haben den «Verein Schweizer Milch» (VSM) gegründet. Im liberalisierten Milchmarkt wollen sie einen Teil der Milch künftig an einer Börse handeln.
Kurz vor der Gründung entschied sich auch der grösste Milchverarbeiter Emmi zu einem Beitritt, wie Sprecher Stephan Wehrle einen Bericht des Landwirtschaftlichen Informationsdienstes LID bestätigte. Emmi betrachte den VSM als eine marktnahe und zukunftsorientierte Lösung und wolle aktiv mitmachen.
Schon länger bekannt ist die Teilnahme der drei anderen grossen Milchverarbeiter Cremo, Hochdorf und ELSA. Dem VSM gehören zudem weitere Verarbeiter und verschiedene regionale Milchbauernorganisationen an.
Auf Anfang Mai 2009 fallen in der Schweiz die Kontingentierung und die Stützung im Milchmarkt weg. Milchverarbeiter und -produzenten versuchen mit unterschiedlichen Methoden, eine Überproduktion zu verhindern. Nachdem im Februar 2008 der Milchpreis erhöht wurde, produzierten die Bauern zu viel Milch und es kam erst in dieser Woche zu einer neuerlichen Preissenkung.
Milchüberschüsse an die Börse
Der VSM strebt ein zweisäuliges Konzept für den zukünftigen Milchmarkt an: Zwischen Produzenten und Verabeitern sollen einerseits Verträge mit definierten Mengen und Preisen für eine Abnahmegarantie für einen Teil der Milch sorgen. Für die zuviel produzierte Milch will die VSM ab Anfang Jahr eine Milchbörse einrichten.
Der Schweizerische Milchproduzentenverband (SMP), die Dachorganisation der Milchbauern, hatte mit einem Milchpool der Bauern auf die neue Marktsituation reagieren wollen. Die Idee liegt aber mittlerweile auf Eis. Dem VSM kann die Dachorganisation nicht beitreten, da sie nicht direkt am Markt teilnimmt.
ht (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Uniterre protestiert für fairen Milchpreis
Mittwoch, 3. Dezember 2008 / 14:45:03