Sonntag, 2. November 2008 / 11:54:25
140'000 Arbeitslose bis Ende 2009
Bern - Der Abschwung ist auf dem Arbeitsmarkt angekommen: Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) rechnet mit einem Anstieg der Zahl der Arbeitslosen bis Ende 2009 auf gegen 140'000, sollte das Wirtschaftswachstum unter 1 Prozent fallen.
Das SECO zwar geht offiziell nach wie vor von einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts von 1,3 Prozent im kommenden Jahr aus. Es wird aber eine baldige Senkung der Prognose unter 1 Prozent erwartet.
Gegen Ende nächsten Jahres dürfte die Arbeislosenquote damit auf 3,5 Prozent steigen, wie Serge Gaillard, Chef der Direktion für Arbeit im SECO, in Interviews mit der «NZZ am Sonntag» und dem «Sonntag» sagte.
Im Jahresdurchschnitt rechnet Gaillard mit 120'000 Arbeitslosen. Im September waren in der Schweiz rund 96'000 Menschen ohne Job, die Arbeitslosenquote lag bei 2,4 Prozent.
Leere Auftragsbücher
«Die Arbeitslosenzahlen sind am Steigen, und die Anträge auf Kurzarbeit nehmen zu», sagte Gaillard. Der Abschwung habe zwar schon im Frühling begonnen, doch damals seien die Auftragsbücher noch voll gewesen. Nun schlage der Bestellungsrückgang auf die Beschäftigung durch.
Die Schweiz stehe im internationalen Vergleich gut da, sagte Gaillard. Die Wirtschaft sei in den letzten Jahren sehr stark gewachsen und wettbewerbsfähig. Als positiven Faktor nannte er auch die deutlich gesunkenen Rohstoffpreise.
«Entlastung durch Personenfreizügigkeit»
Den freien Personenverkehr zwischen der Schweiz und der EU beurteilt Gaillard positiv: «Ich vermute, dass die Personenfreizügigkeit bei einer länger dauernden Rezession den Arbeitsmarkt eher entlasten würde.»
Die Einwanderung ginge rasch zurück: «Wenn keine Stellen mehr zu besetzen sind, werden auch keine EU-Bürger mehr in die Schweiz kommen.» Und unabhängig von der Konjunktur gebe es bei Einwanderern immer einen hohen Rückwanderungsanteil.
tri (Quelle: sda)
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