Montag, 20. Oktober 2008 / 22:41:26
Finanzkrise: Weltweit fallen 20 Mio. Arbeitsplätze weg
Genf - Die Finanzkrise wird nach Schätzungen der Internationale Arbeitsorganisation (ILO) bis Ende kommenden Jahres weltweit 20 Millionen Arbeitsplätze vernichten.
Die Zahl der Arbeitslosen werde auf 210 Millionen von jetzt 190 Millionen steigen und damit erstmals über die 200-Millionen-Marke klettern, teilte die ILO in Genf mit.
Besonders betroffen seien das Bauwesen, der Immobilien- und der Finanzsektor sowie die Autoindustrie. Der Verlust von Arbeitsplätzen werde noch grösser ausfallen, wenn der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Wachstumsprognosen weiter nach unten revidieren sollte, warnte ILO-Generaldirektor Juan Somavia.
Somavia kündigte eine breit angelegte Debatte mit dem Ziel der Förderung der Realwirtschaft und der Schaffung von Arbeitsplätzen an. «Es wäre tragisch, auf eine Krise um Schrotthypotheken mit einer Schrottpolitik zu reagieren», sagte der ILO-Chef, dessen UNO-Unterorganisation Regierungen und Sozialpartner umfasst.
Der prognostizierte Rückgang der Arbeitsplätze ist regional nicht gegliedert. Somavia zufolge werden Länder mit grossen Binnenmärkten und geringer Exportabhängigkeit die Krise besser meistern. Er nannte als Beispiel China, dessen Wirtschaft nur einen Ausfuhranteil von elf Prozent hat.
Der ILO-Generalsekretär bezeichnete es als alarmierend, dass die weltweite Arbeitslosigkeit trotz des starken Wirtschaftswachstums zwischen 2002 und 2007 unverändert geblieben ist.
fest (Quelle: sda)
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