Freitag, 17. Oktober 2008 / 13:22:36
Credit Suisse kann Ramschpapiere alleine schultern
Zürich - Im Gegensatz zur um Staatshilfe ersuchenden UBS kann die Credit Suisse ihre Ramschpapiere alleine schultern. «Dieses Risiko können wir selber tragen und müssen nicht die Steuerzahler belasten», sagte Konzernchef Brady Dougan.
Auch die Credit Suisse sei von den Aufsichtsbehörden eingeladen worden, ihre illiquiden Problempapiere in den staatlichen Zweckfonds einzubringen, in den die UBS-Wertpapiere ausgelagert werden.
«Aber unsere in Frage kommenden Anlagen im Wert von 10 Milliarden sind dafür zu gering», sagte Dougan in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Natürlich bestehe das Risiko weiterer Abschreibungen. «Aber solange wir Zugang haben zu Kapital über den privaten Sektor, fühlen wir uns sehr wohl», sagte Dougan.
Anders als die UBS hatte die CS am Vortag bekannt gegeben, 10 Mrd. Fr. neues Kapital bei einer kleinen Gruppe von Investoren aufgenommen zu haben. Die Kapitalerhöhung habe die CS «völlig freiwillig» durchgeführt, sagte Dougan: «Wir haben schon vor einigen Wochen mit der Planung dafür begonnen.»
Sehr gut kapitalisiert
Die Situation habe sich stets verschärft. Sehr gut kapitalisiert zu sein, sei im Moment wohl das Beste, was einer Grossbank passieren könne. «Mit einer Eigenkapitalquote von 10,4 Prozent waren wir schon Ende September stark kapitalisiert.»
Die CS werde ihre Risikopositionen weiter konsequent reduzieren. «Aufgrund der sehr unvorhersehbaren Situation kann heute niemand vollends ausschliessen, dass er einen solchen Fonds vielleicht beanspruchen muss», sagte der Credit Suisse-Chef. Insbesondere die Investmentbank werde weniger Risiko eingehen.
smw (Quelle: sda)
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