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«Durchs Knausern zerstören wir einander die Jobs.»

 
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Mittwoch, 8. Oktober 2008 / 15:49:52

Tauschen statt Shoppen - Krise lehrt US-Bürgern das Sparen

Washington - Die Finanzkrise zwingt viele Amerikaner, sich auf fast vergessene Tugenden zu besinnen: Genügsamkeit und Sparsamkeit.

Das Auto bleibt jetzt häufiger in der Garage. «Ich fahre nur noch, wenn es unbedingt sein muss», sagt Sandra, die ihren Nachnamen nicht in der Zeitung lesen möchte.

«Und dann plane ich meine Route ganz genau, so dass ich keine Umwege fahre», schildert die alleinerziehende Mutter eine ihrer Sparmassnahmen.

Auch Gemüse pflanzt sie wieder selbst an, die Wäsche wäscht sie erst nach 20 Uhr, wenn der Strom billiger ist, und auch dann nur mit kaltem Wasser.

Und ihre Wohnung wärmt jetzt wieder das Feuerholz im Ofen statt der Heizkörper. «Ich habe sogar schon in Klamottenläden mit Naturalien bezahlt», erzählt Sandra.

Ferien gestrichen

Auch der Mann, der in Washington in einem Café sitzt, dreht inzwischen jeden Cent mehrmals um. «Meine Hosen sind schäbig, mein Hemd zerlumpt, und in meinen Socken habe ich Löcher. Aber jetzt ist wirklich nicht die Zeit, um Geld auszugeben», sagt er, ohne seinen Namen zu nennen. Auf den Kaffee lädt ihn zum Glück jemand ein.

Die 51-jährige Denise arbeitet in der Gastronomie. Als eine der ersten Sparmassnahmen strich sie die jährliche Ferienreise. «Ich wollte eine Kreuzfahrt machen, aber dafür hätte ich Geld beiseite legen müssen, und in solchen Zeiten geht das einfach nicht», sagt die Mutter von vier Kindern.

«Ich selbst fahre nicht Auto, aber mein Sohn. Wenn er jemanden mitnimmt, verlangt er inzwischen einen Beitrag fürs Benzin.» Bisher gönnte sich Denise jedes Jahr zu Weihnachten etwas, diesmal wird sie darauf verzichten müssen. Und vielleicht sogar auf die Weihnachtsbäckereien für die sieben Enkelkinder. «Die Backzutaten sind genau wie alles andere teurer geworden», nennt sie den Grund.

Rückkehr der Genügsamkeit

«Wenn die Wirtschaft in eine Rezession gleitet, kehrt die Genügsamkeit zurück», sagt die Wirtschaftsprofessorin Martha Starr von der American University. Sie lobt die Wiederentdeckung der Sparsamkeit, warnt aber davor, es zu übertreiben. «Wenn wir unsere Gürtel zu eng schnallen, tragen wir zum dem bei, was wir fürchten: eine schwere Wirtschaftskrise», sagt die Professorin.

«Durchs Knausern zerstören wir einander die Jobs. Wenn wir aufhören, ins Restaurant zu gehen, verlieren die Bedienungen ihre Stelle. Und wenn wir nicht mehr ins Einkaufszentrum gehen, werden Verkäufer entlassen.» Mit der sich verschärfenden Krise wurden in den USA im September 159'000 Stellen gestrichen. Die Unternehmen in der weltgrössten Volkswirtschaft rechnen auch im vierten Quartal mit einem Stellenabbau.

Keine Geschenke vom Weihnachtsmann

Die Detailhändler denken sich immer neue Lockmittel aus, um die Bürger auch in der Krise zum Geldausgeben zu bewegen. Der Konzern Wal-Mart beispielsweise bietet beliebte Spielzeuge nun im Sonderangebot an und liefert sie kostenlos nach Hause, um das in wenigen Tagen beginnende Weihnachtsgeschäft anzukurbeln. Der Ferienhausanbieter The Society of Leisure Enthusiasts verspricht seinen Kunden bei einer Buchung 250 Dollar Zuschuss zu den Anreisekosten.

Harte Arbeit statt Kredite

Bis vor kurzem war es in den USA gang und gäbe, sich seine Wünsche auf Pump zu erfüllen - Kredite waren einfach zu bekommen. In der Finanzkrise schienen sich die US-Bürger wieder auf ihre Vorväter zu besinnen, die die Vereinigten Staaten mit harter Arbeit und einem Gespür für solide Finanzen aufbauten, sagt Barbara Dafoe Whitehead, Autorin des Berichts «Für eine neue Sparsamkeit».

«Durch die Krise interessieren sich die Leute wieder fürs Sparen und wie man wieder aus den Schulden kommt», hat die Autorin beobachtet. «Wenn man hingegen vor zwei oder drei Jahren von Sparsamkeit sprach, lachten einen die Leute aus und sagten: Das ist doch was aus dem 19. Jahrhundert!»

von Karin Zeitvogel (Quelle: sda)

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