Samstag, 30. August 2008 / 10:33:48
Wirbelsturm «Gustav» rast mit 205 km/h Richtung Kuba
Havanna - Unmittelbar vor der Westküste Kubas hat sich Hurrikan «Gustav» am Samstag noch einmal verstärkt und rast nun mit Sturmgeschwindigkeiten von 205 Kilometern pro Stunde auf die grösste Antilleninsel zu.
Im gesamten Westteil der Insel einschliesslich der Hauptstadt Havanna herrschte am Samstag höchste Alarmbereitschaft. Die Regierung forderte die Menschen auf, sich in Sicherheit zu bringen. Die Wetterdienste erwarteten, dass «Gustav» zunächst auf die Isla de la Juventud prallen wird, die Kuba vorgelagert ist.
«Gustav» ist der bisher stärkste Wirbelsturm dieses Jahres. Das US-Hurrikanzentrum stufte ihn am Samstag auf Kategorie vier hoch; bislang wurde er in der Skala von eins bis fünf auf Stufe drei geführt.
Von Kuba aus wird der Sturm voraussichtlich durch ein Gebiet mit zahlreichen Ölplattformen im Golf von Mexiko Kurs auf die US-Küste nehmen. Am Sonntag werden seine Ausläufer an der Südspitze Floridas erwartet.
Brücken schwer beschädigt
Zerstörungen in Millionenhöhe hat der Hurrikan bereits auf Jamaika angerichtet. Premierminister Bruce Golding teilte mit, Brücken seien schwer beschädigt und etwa 150 Häuser zerstört worden. Zahlreiche Strassen waren nach Erdrutschen und Überschwemmungen blockiert.
Das Stromnetz brach zusammen. Etwa 4000 Menschen wurden in Notunterkünfte gebracht. Golding bestätigte zudem den Tod von mindestens elf Menschen, weitere würden vermisst.
«Gustav» ist der bisher stärkste Wirbelsturm dieses Jahres. Das US-Hurrikanzentrum stufte ihn in die Kategorie drei auf der Skala von eins bis fünf ein. Nach jüngsten Auswertungen von Satellitenbildern wurde damit gerechnet, dass sich der Wirbelsturm noch weiter verstärkt.
Angst in New Orleans
Von Kuba aus wird der Sturm voraussichtlich durch ein Gebiet mit zahlreichen Ölplattformen im Golf von Mexiko Kurs auf die US-Küste nehmen. Am Sonntag werden seine Ausläufer an der Südspitze Floridas erwartet.
Nach seinem Weg durch den Golf von Mexiko dürfte «Gustav» Prognosen zufolge am Dienstagmorgen westlich von New Orleans auf das Festland treffen. Der Küste drohen dabei Sturmfluten zwischen fünf und neun Metern.
Viele Menschen in New Orleans (Louisiana) begannen bereits am Samstag, ihre Stadt fluchtartig zu verlassen. Genau vor drei Jahren war die Metropole vom Hurrikan «Katrina» verwüstet worden. 1800 Menschen kamen damals in Lousiana und Mississippi ums Leben.
Notstand auch in Texas
Auf allen Ausfahrtsstrassen in New Orleans bildeten sich am Samstagnachmittag lange Staus. Zahlreiche verängstigte Menschen wollten nicht auf einen offiziellen Evakuierungsbefehl warten.
Nach Louisiana rief US-Präsident George W. Bush am Freitag auch für Texas vorsorglich den Notstand aus. Damit werden Bundesbehörden zur Koordinierung von Schutz- und Hilfsmassnahmen ermächtigt.
tri (Quelle: sda)
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