Freitag, 29. August 2008 / 23:14:40
Dell-Zahlen und Ölpreis belasten US-Börsen
New York - Schwache Zahlen des PC-Herstellers Dell und ein Anstieg des Ölpreises haben die US-Börsen zum Wochenschluss belastet. Auf die Stimmung drückten auch schlechte Konjunkturdaten.
Einem Regierungsbericht zufolge fielen die persönlichen Einkommen im Juli unerwartet. Zudem sanken die Konsumausgaben der US-Bürger nach dem Auslaufen der Steuergeschenke, die die Regierung von Präsident George W. Bush gemacht hatte.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging mit einem Minus von 1,5 Prozent aus dem Handel und schloss bei 11'543 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index rutschte knapp 1,4 Prozent auf 1282 Zähler ab. Der Nasdaq-Composite gab 1,8 Prozent auf 2367 Punkte nach.
Im Wochenverlauf verlor der Dow 0,7 Prozent, der S&P 0,7 Prozent und der Nasdaq fiel um 2 Prozent. Insgesamt war aber die August-Bilanz an der Wall Street positiv: Der Dow gewann 1,5 Prozent, der S&P 1,2 Prozent und der Nasdaq 1,8 Prozent. Die Börse in New York eröffnet kommende Woche wegen eines Feiertags erst am Dienstag.
Dell spürt Abschwung
Der weltweit zweitgrösste PC-Hersteller Dell verdiente im zweiten Quartal fast ein Fünftel weniger, weil Firmen im Zuge der Konjunkturflaute rund um den Globus ihre IT-Ausgaben stutzen. Die Börse war davon ausgegangen, dass Dell vergleichsweise glimpflich davonkomme.
Deshalb reagierten die Anleger entsetzt: Die Aktien stürzten um 13,8 Prozent in die Tiefe. Diesem Sog konnten sich auch andere Technologiewerte nicht entziehen. IBM-Titel verloren 2,3 Prozent, Apple-Papiere 2,4 Prozent.
Auch die Chip-Branche geriet unter Druck, weil der Hersteller Marvell Technology nur einen vorsichtigen Geschäftsausblick wagte. Die Aktien sanken um 4,4 Prozent. Marvell-Chips kommen unter anderem in Blackberry-Taschencomputern und iPhones zum Einsatz.
Einen Lichtblick aus dem Technologie-Sektor lieferte Novell mit unerwartet guten Quartalszahlen. Die Papiere des Software-Konzerns legten deshalb 7 Prozent zu.
«Gustav» treibt Ölpreis in die Höhe
Der Hurrikan «Gustav» im Golf von Mexiko trieb am Freitag den Ölpreis in die Höhe. Anleger befürchteten, dass es wegen des Wirbelsturms zu Förderausfällen kommen könnte. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich zwischenzeitlich um 2 Dollar, lag aber zu Börsenschluss kaum verändert bei 115,60 Dollar pro Fass.
An den US-Kreditmärkten fielen die zehnjährigen Staatsanleihen um 11/32 auf 101-12/32. Sie rentierten mit 3,830 Prozent. Die 30-jährigen Bonds sanken um 24/32 auf 101-07/32 und hatten eine Rendite von 4,426 Prozent.
smw (Quelle: sda)
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