Freitag, 29. August 2008 / 22:51:16
«Gustav» wird zum Hurrikan hochgestuft
Washington/Port-au-Prince - Der Tropensturm «Gustav» hat am Freitag seinen zerstörerischen Zug durch die Karibik fortgesetzt und in Jamaika gewütet. Am Abend erstarkte er weiter und steuerte auf die Kaimaninseln und den Westen Kubas zu.
Nach Angaben des Hurrikanzentrums in Miami in Florida erreichte der Sturm dabei mit Windgeschwindigkeiten von 120 Stundenkilometern erneut Hurrikanstärke.
Auf Jamaika starben nach Regierungsangaben mindestens elf Menschen. 41 Prozent der Jamaikaner waren ohne Strom. Hunderte hätten ihre Bleibe verloren.
Zuvor hatte «Gustav» auf der Insel Hispaniola mit Haiti und der Dominikanischen Republik Verwüstungen verursacht. Allein in Haiti kamen mindestens 59 Menschen ums Leben. In der Dominikanischen Republik starben mindestens acht Menschen. Die Zahl der «Gustav»-Opfer stieg damit auf mindestens 78.
Evakuierungen in New Orleans
Unterdessen breitete sich in den USA die Furcht aus, dass der Wirbelsturm mit voller Wucht die US-Staaten Louisiana und Mississippi treffen könnte - fast genau drei Jahre nach dem verheerenden Hurrikan «Katrina».
Präsident George W. Bush rief am Freitag, dem «Kathrina»-Jahrestag, für Louisiana den Notstand aus. Auch in allen anderen Staaten am Golf von Mexiko von Texas bis Florida liefen Notfall-Vorbereitungen. So begannen die Behörden, Altersheime und Spitäler an der Küste zu evakuieren.
Erste Bewohner verliessen auch die Südstaaten-Metropole New Orleans in Louisiana - jene Stadt die von «Kathrina» am schwersten getroffen worden war. Am Samstag sollen voraussichtlich alle Bewohner in Sicherheit gebracht werden, wie die Stadtbehörden mitteilten.
«Gustav» könnte «Kathrina»-Stärke erreichen
Meteorologen rechnen damit, dass «Gustav» am Dienstag die US-Küste als Hurrikan der Stufe drei erreicht - dies bedeutet Windgeschwindigkeiten zwischen 178 und 209 Stundenkilometern. «Kathrina» hatte 2005 zwischenzeitlich gar Stufe fünf erreicht, war aber als Hurrikan der Stufe drei über New Orleans hinweggefegt.
«Gustav» zwang die US-Behörden nun auch zur Streichung von Gedenkfeiern für die «Kathrina»-Opfer in New Orleans. Dort war am Freitag vor genau vor drei Jahren um 9.38 Uhr Ortszeit der erste Deich unter dem Druck der Wassermassen zerborsten.
Durch «Kathrina» kamen etwa 1500 Menschen in Louisiana und Mississippi ums Leben. Bushs Regierung war danach scharf kritisiert worden, weil sie zu spät reagiert hatte.
smw (Quelle: sda)
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