Donnerstag, 28. August 2008 / 15:20:06
Zürcher Polizeivorsteherin findet Botellones krank
Zürich - Verschiedene Deutschschweizer Städte bereiten sich für das kommende Wochenende auf Massenbesäufnisse vor - unter anderem Zürich am Freitag. Die Polizeivorsteherin Esther Maurer verurteilt die sogenannten Botellones mit scharfen Worten.
Es sei das erste Mal in Zürich, dass sich Menschen an einem bestimmten Ort einfinden wollten, um dort möglichst schnell möglichst viel Alkohol zu trinken, sagte Maurer gegenüber «Radio 1». Für sie sei dies «im Hirn oben krank».
Maurer relativierte die Äusserung später. Sie habe nicht pathologisieren wollen, sondern eigentlich den Ausdruck «hirnverbrannt» gemeint, erklärte der Sprecher der Stadträtin am Abend.
Der 17-jährige Organisator des Zürcher Massenbesäufnisses hat sich aufgrund des öffentlichen Drucks bereits vor zwei Wochen zurückgezogen. Auf seiner Seite auf Facebook teilte er mit, dass er den Aufruf nicht mehr verantworten könne.
Hunderte Jugendliche antworteten, dass sie den Freitagabend dennoch am vereinbarten Ort verbringen werden. Der Zürcher Stadtrat äusserte seine Missbilligung: Komatrinker müssten die Kosten für medizinische Betreuung selber berappen.
Absage aus Neuenburg
In Bern stiess ein für Samstag geplantes Botellón auf Ablehnung bei der Gemeindeexekutive. Sie will das Massentrinken auf öffentlichem Grund nicht tolerieren.
Abgesagt wurde ein für Mitte September geplantes Botellón in Neuenburg. Der Organisator habe nach einer Diskussion mit der Polizei auf den Aufruf verzichtet, sagte der Neuenburger Polizeikommandant.
Am vergangenen Wochenende fand in Genf bei schlechtem Wetter ein Massentrinken mit rund 300 Teilnehmern statt. In Lausanne hatte die Polizei ein Botellón verboten.
tri (Quelle: sda)
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