LGT meldet Gewinnrückgang - Steueraffäre zeigt Wirkung

Der Gewinn im Halbjahr sank um fast 10 Prozent auf 122,5 Mio. Franken. Der Zufluss von Geldern neuer Kunden ging drastisch zurück.

Der Netto-Neugeldzufluss belief sich noch auf 335 Mio. Franken, wie die LGT mitteilte. Zum Vergleich: Vor einem Jahr waren der Fürstenbank noch Neugeld im Umfang von 6,3 Mrd. Fr. anvertraut worden.

Damit zollt die LGT der Steueraffäre Tribut: In Deutschland war aufgrund von Kundendaten, die 2002 bei der LGT gestohlen worden waren, zahlreiche Verfahren wegen Steuerhinterziehung eröffnet worden.

Schwieriges Umfeld

Neben der Steueraffäre hat sich auch die Finanzkrise auf die LGT ausgewirkt: Die Bank sei zwar nicht direkt davon betroffen, doch hätten sich die fallenden Aktienmärkte, Währungsschwankungen und die durch die Krise verunsicherten Anleger ein Umfeld geschaffen, dem sich die Bank nicht entziehen konnte. Der Wert der betreuten Vermögen reduzierte sich um 7,3 Prozent auf 95,3 Mrd. Franken.

Die Erträge aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sanken gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 marktbedingt um 8 Prozent, während der Zinserfolg bei unverändert konservativer Risikopolitik um 35 Prozent sowie der Handelserfolg und der sonstige Ertrag um 7 Prozent zulegten.

Insgesamt resultierte ein praktisch unveränderter Bruttoerfolg von 432 Mio. Franken, wie die LGT weiter mitteilte. Der Geschäftsaufwand erhöhte sich gleichzeitig um 7 Prozent. Dabei nahm der Personalaufwand um 3 Prozent zu.

Für das gesamte Jahr 2008 rechnet die LGT Group «trotz herausfordernden Umfeld» mit einem «ansprechenden Ergebnis», wie es in der Mitteilung heisst. Ihre internationale Wachstumstrategie will die Bank beschleunigen und noch konsequenter umsetzen, um die Abhängigkeit vom Heimmarkt weiter zu verringern.

bert (Quelle: sda)

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