Donnerstag, 14. August 2008 / 13:27:50
Landschaftsinitiative in Bern eingereicht
Bern - Die Schweiz darf nicht weiter zersiedelt und zugebaut werden. Mit 110'044 beglaubigten Unterschriften ist im Bundeshaus die Volksinitiative «Raum für Mensch und Natur» (Landschaftsinitiative) eingereicht worden.
Die Landschaftsinitiative verlangt, dass die Gesamtfläche der Bauzonen während 20 Jahren nicht mehr wächst. Bund und Kantone werden für die haushälterische Nutzung des Boden gemeinsam zuständig. Der Schutz des Kulturlandes und die strikte Trennung von Bau- und Nichtbaugebiet werden in der Verfassung verankert.
Im Trägerverein der Landschaftsinitiative machen 16 nationale Organisationen vorab aus Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz mit. Im Initiativkomitee sitzen neben Vertretern dieser Organisationen auch Raumplanungsexperten sowie National- und Ständeräte von SP, Grünen, CVP und EVP.
Allein im Jahr seit der Lancierung des Volksbegehrens habe die Siedlungsfläche in der Schweiz - meist auf Kosten wertvollen Kulturlandes - um etwa 30 Quadratkilometer zugenommen, sagte die Berner SP-Ständerätin Simonetta Sommaruga vor den Medien. Dies entspreche 4200 Fusballfeldern - «einem Teppich von Bern bis nach Paris».
Bauzonen liegen brach
Während laufend neues Bauland eingezont wird und jährlich Tausende von Bauten im Nichtbaugebiet erstellt werden, liegen 60'000 Hektaren Bauland brach. Laut dem grünen Genfer Ständerat und Staatsrat Robert Cramer könnten darauf 2,5 Millionen Menschen wohnen.
Nach Ansicht der Initianten hat die Raumplanung versagt. Der «Einzonungsmechanismus» in den Gemeinden führe zu einem unaufhaltsamen Wachstum der Bauzonen statt zu einer Siedlungsentwicklung nach innen, sagte Geschäftsführer Raimund Rodewald von der Stiftung Landschaftsschutz.
Mit der frühzeitige Einreichung ihres Begehrens möchten die Initianten nicht zuletzt Druck machen auf die Revision des Raumplanungsgesetzes, die demnächst in die Vernehmlassung geht.
ht (Quelle: sda)
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