Mittwoch, 13. August 2008 / 16:52:36
Preisüberwacher widerspricht Pharmaindustrie
Bern - Preisüberwacher Rudolf Strahm widerspricht der Pharmaindustrie: Entgegen einer Studie der Branche seien die Medikamente in der Schweiz nicht billiger geworden als im benachbarten Deutschland.
Vor der Nationalratsdebatte vom Juni über Parallelimporte hatte der Branchenverband Interpharma einen Preisvergleich publiziert. Dieser war zum Schluss gekommen, dass Medikamente in der Schweiz heute im Durchschnitt 10 Prozent billiger sind als in Deutschland.
Aussagen, die der Krankenkassendachverband santésuisse im August kritisierte. Er kam zum Schluss, dass Medikamente in der Schweiz im Vergleich mit dem Ausland immer noch zu teuer seien. Es bestehe ein Sparpotenzial von über 850 Mio. Franken.
Strahm stärkt nun santésuisse den Rücken. Er habe die verschiedenen Preisvergleiche und deren Methoden untersuchen lassen, schreibt er in seinem neuesten Newsletter. Sein Fazit: Nach wie vor sind Medikamente in der Schweiz nicht günstiger als in Deutschland oder anderen Nachbarländern.
Zwar seien die 200 meistverkauften Medikamente in der Schweiz im umsatzgewichteten Mittel leicht günstiger als der Listenpreis in Deutschland. Interpharma habe in ihrem Vergleich jedoch weder den üblichen Rabatt von 6 % in Deutschland noch die deutlich höhere Mehrwertsteuer (19 statt 2,4 %) berücksichtigt. Zudem seien von den 200 Medikamenten rund 80 Präparate immer noch teurer als in Deutschland.
bert (Quelle: sda)
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