Dienstag, 9. Oktober 2007 / 14:39:41
Pharmaindustrie warnt vor staatlichen Eingriffen
Bern - Die Schweizer Pharmaindustrie wehrt sich gegen Parallelimporte und staatlich verordnete Preissenkungen bei Medikamenten. Laut einer Studie könnten sich solche kurzfristigen Kostensenkungen auf lange Sicht nachteilig auswirken.
In der Schweiz werde bei Fragen des Wachstums zu oft über Kosten und Preise diskutiert, sagte Thomas Cueni, Generalsekretär des Branchenverbands Interpharma, vor den Medien in Bern. Der Faktor Innovation fehle weitgehend. Neue Entwicklungen und Erfindungen seien jedoch ein wichtiger Wachstumsfaktor.
Eine von Interpharma in Auftrag gegebene Studie kommt zum Schluss, dass gerade die Innovationen der Pharmaindustrie für die Schweiz wichtig seien. Die Branche sei für die Schweiz eine Wachstumsstütze. Damit Firmen in die Forschung investierten, brauche es aber entsprechende Rahmenbedingungen, sagte Studienautor Stephan Vaterlaus von Plaut Economics.
Gewähre etwa der Staat einen starken Schutz für eine Erfindung, etwa durch Patente, könne eine Firma daran verdienen. Das erhöhe natürlich den Anreiz für neue Innovationen. Falle im Gegenzug der Patentschutz weg, würden Firmen mangels Gewinnaussichten ihre Forschung zurückfahren.
«Wenige Preisregulierungen nötig»
Aus Sicht der Unternehmen sollten ausserdem möglichst wenige Produktpreisregulierungen bestehen. Deshalb hatte die Branche keine Freude, als Gesundheitsminister Pascal Couchepin kürzlich ankündigte, die Preise von rund 1000 Medikamenten zu senken.
Skeptisch steht die Studie auch Grenzöffnungen für Pharmaprodukte gegenüber. Gerade Preise im Gesundheitswesen seien häufig staatlich reguliert, sagte Vaterlaus. Wenn nun zum Beispiel Frankreich möglichst günstige Medikamente wolle und dies auch zahle, würde dieses System bei offenen Grenzen in die Schweiz eingeführt.
ht (Quelle: sda)
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