Sonntag, 27. Juli 2008 / 09:04:20
Laut Umfrage steht Mehrheit der Schweizer hinter Schmid
Bern - Verteidigungsminister Samuel Schmid hat momentan auch in der Bevölkerung einen schweren Stand. In einer Umfrage des «SonntagsBlick» werfen ihm 65 Prozent Führungsschwäche vor. Allerdings sprechen sich 71 Prozent gegen einen Rücktritt aus.
Einen Rücktritt des in die Kritik geratenen Bundesrates verlangen laut Umfrage aber nur 23 Prozent. 49 Prozent der Befragten halten Schmid für sehr oder eher schon glaubwürdig, 46 Prozent für gar nicht oder eher nicht glaubwürdig.
64 Prozent bejahen zudem die Frage, ob die Trennung von Armeechef Nef von seiner Ex-Partnerin Privatsache sei. Nur ein Drittel ist der Meinung, dies sei von öffentlichem Interesse.
Blocher soll Schmid ersetzen
Die Umfrage setzt sich auch mit einem möglichen Rücktritt von Schmid auseinander. 17 Prozent der Befragten wollen, dass Christoph Blocher sein Nachfolger wird, 16 Prozent waren für Rita Fuhrer und 14 Prozent für Peter Spuhler.
Rund 30 Prozent finden, dass die SVP Anrecht auf den Sitz von Schmid hat, je 12 Prozent sind der Meinung, dass ein BDP-Mitglied oder ein Grüner Nachfolger von Schmid wird.
Für CVP-Präsident Christophe Darbellay ist Christoph Blocher als Nachfolger von Schmid kei Thema. Wenn Samuel Schmid gehe, sei es wahrscheinlich, dass ein Vertreter der SVP gewählt werde, sagte Darbellay in einem Interview mit dem «Sonntag». Die SVP wisse aber, dass sie nicht mehr mit dem alt Bundesrat antreten dürfe.
Schmid «untragbar»
Nach dem Rücktrittsangebot von Armeechef Roland Nef waren die Zeitungen voller Kritik für Verteidigungsminister Samuel Schmid. Die Forderungen nach einem Rücktritt waren deutlicher denn je.
Schmid sei definitiv eine «lahme Ente», und für die Armee wäre es vermutlich am besten, wenn er raschmöglichst zurücktreten würde, schreibt die «Aargauer Zeitung». Schmids Führungsschwäche sei im Departement schon länger aktenkundig und eigentlich untragbar für ein Mitglied der Landesregierung, doppelt der «Tages-Anzeiger» nach.
In anderen Zeitungen finden sich aber auch gnädige Stimmen. Die Rücktrittsforderungen seien von der Kommission vernünftigerweise zurückgewiesen worden, meint die «Neue Zürcher Zeitung».
tri (Quelle: sda)
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