Montag, 28. Juli 2008 / 10:54:39
Verteidigungsminster soll Armeechef sein
Bern - Den Posten des Armeechefs abschaffen und dafür den Verteidigungsminister an die Spitze der Armee stellen: Diesen Vorschlag macht der Militärpublizist und frühere Oberst Heinrich Wirz in einem Interview mit der «Neuen Luzerner Zeitung».
«Wir brauchen keinen Friedensgeneral», sagte Wirz in den veröffentlichten Interview weiter. Eine Milizarmee sollte man politisch führen und nicht rein militärisch. Die Leute im Militär und im Zivilschutz seien heute viel zu weit von ihrem Armeechef entfernt.
Es brauche flachere Hierarchien, meint Wirz. Unter dem Verteidigungsminister ständen im Falle einer Neuorganisation die Chefs des Generalstabes, der Ausbildung, des Heeres, der Luftwaffe, der Logistik und der Rüstung.
Damit hätte der Verteidigungsminister bereits auf der nächst unteren Hierarchiestufe direkten Kontakt zu den Verbänden und den Soldaten. Wirz zweifelt allerdings daran, dass Samuel Schmid der richtige Mann für die Rolle Armeechef/Verteidigungsminster sei. Es brauche für die Neuorganisation einen Wechsel an der VBS-Spitze.
Lasse man die Geschicke der Armee weiterhin in den Händen eines militärischen Armeechefs, laufe man grosse Gefahr, schon bald in die nächste Krise zu schlittern, ist Wirz überzeugt. Ein Armeechef könne seine Arbeit im Sandwich zwischen politischer Führung und Armee gar nicht erfolgreich ausüben.
dl (Quelle: sda)
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