Dienstag, 22. Juli 2008 / 11:33:07
Karadzic-Verhaftung als Ergebnis des Wandels
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat sich erleichtert gezeigt über die Festnahme des wegen Kriegsverbrechen angeklagten ehemaligen bosnischen Serbenführers Radovan Karadzic.
Ban sprach von einem «historischer Augenblick für die Opfer».
Die ehemalige Mediensprecherin von Carla Del Ponte, Florence Hartmann, sieht die Festnahme des ehemaligen bosnischen Serbenführers Radovan Karadzic als Ergebnis eines Wandels der politischen Landschaft in Serbien und in der internationalen Gemeinschaft.
Eine baldige Festnahme des ehemaligen Militärkommandanten der Serben, Ratko Mladic, ist möglich, wenn die internationale Gemeinschaft es von den Behörden in Belgrad fordert, so Hartmann weiter. «Ich hoffe, dass sich Europa mit der Festnahme von Karadzic nicht zufrieden gibt, obschon sie sehr wichtig ist.»
Schweiz begrüsst Festnahme
Die Schweiz begrüsste die Festnahme von Karadzic. Sie sei eine «wichtige Etappe» in der Bewältigung der Folgen des «schmerzhaften Konflikts, der Ex-Jugoslawien auseinandergerissen hat».
Die Verhaftung sei ein Sieg des Rechts und des Prinzips, dass die Kriegsverbrechen nicht ungestraft bleiben dürften, schreibt das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in einer Medienmitteilung.
UNO-Tribunal sieht «Meilenstein»
Auch die EU begrüsste die Aktion der serbischen Sicherheitskräfte. Die USA gratulierten Belgrad.
Der derzeitige Chefankläger des UNO-Tribunals, Serge Brammertz, dankte den serbischen Behörden für die Verhaftung von Karadzic. In einer Stellungnahme am Montagabend sprach er von einem «Meilenstein» der serbischen Zusammenarbeit mit dem Tribunal. Es sei ein wichtiger Tag für die Opfer des Krieges in Bosnien, die seit einem Jahrzehnt auf diese Verhaftung gewartet hätten.
ht (Quelle: sda)
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