Dienstag, 15. Juli 2008 / 16:00:21
China über Haftbefehl gegen Sudans Staatschef verärgert
Peking - Nach dem Haftantrag gegen den sudanesischen Staatschef Omar Hassan al-Baschir hat die UNO mit einem Teilabzug aus Darfur begonnen. China reagierte unterdessen über den Haftantrag verärgert.
Am Vortag hatte der ICC-Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag, Luis Moreno-Ocampo, einen Haftbefehl gegen al-Baschir beantragt. Er wirft dem sudanesischen Staatschef Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Darfur vor.
«China drückt tiefe Sorge und Bedenken über die Anschuldigungen des ICC-Chefanklägers gegen den sudanesischen Staatschef aus», sagte ein Sprecher des Aussenministeriums. Die Handlungen des ICC müssten der Stabilität und der Lösung des Konflikts in der sudanesischen Region Darfur dienen und dürften nicht das Gegenteil bewirken.
Chinas Verantwortung für «Darfur»
Kritiker werfen der Volksrepublik China unter anderem wirtschaftliche und politische Unterstützung des Regimes im Sudan und damit eine indirekte Verantwortung für den Völkermord vor.
Aus Angst vor Repressalien begann die UNO mit einem Teilabzug aus der Krisenregion Darfur. «Die Verlegung ist im Gange», sagte ein UNO-Sprecher in Khartum. Es soll sich vorerst um 200 Mitarbeiter handeln.
Ein Sprecher des sudanesischen Aussenministeriums erklärte, der Abzug des Personals sei unnötig. «Es ist ihre Entscheidung und wir werden sie nicht daran hindern, aber es ist gegen unsere Wünsche», sagte ein Sprecher.
tri (Quelle: sda)
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