Freitag, 11. Juli 2008 / 22:01:49
Rebellen sollen humanitäre Lage in Darfur verbessern
Genf - Zwei der grossen Rebellengruppen in Darfur haben sich dazu verpflichtet, zu einer Verbesserung der humanitären Lage in der westsudanesischen Region beizutragen. Sie unterzeichneten in Genf eine entsprechende Erklärung.
Die beiden Oppositionsbewegungen «Bewegung für Gleichheit und Gerechtigkeit» (JEM) und «Bewegung zur Befreiung des Sudans» (SLM) verpflichten sich demnach unter anderem dazu, die Bevölkerung gemäss dem humanitären Völkerrecht zu schützen.
Sie verpflichteten sich weiter, keine Kinder für Militäroperationen zu rekrutieren und Urheber von Menschenrechtsverletzungen wie Vergewaltigung zur Rechenschaft zu ziehen.
Zudem verurteilten die Rebellengruppen die zahlreichen Angriffe gegen Mitarbeiter humanitärer Organisationen und riefen die Hilfsorganisationen sowie die Friedenstruppen der UNO und der Afrikanischen Union (UNAMID) auf, mit ihnen bei humanitären Fragen zusammenzuarbeiten.
300'000 Menschen vertrieben
Beide Sprecher der Oppositionsbewegungen betonten, die in Genf unterzeichnete Erklärung könne jedoch kein Ersatz für eine faire politische Lösung des Darfur-Konflikts sein.
Die Vertreter der beiden Rebellengruppen unterzeichneten die Erklärung nach zweitägigen Gesprächen mit Vertretern von UNO-Hilfsorganisationen und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). Vermittelt wurden die Verhandlungen vom Henri-Dunant-Zentrum für humanitären Dialog (HD).
In Darfur gibt es die grösste humanitäre Hilfsoperation mit 17'000 Mitarbeitern von humanitären Organisationen. Dennoch seien durch den Konflikt seit Januar 200'000 Menschen auf der Flucht, nachdem bereits 2007 insgesamt 300'000 Menschen vertrieben worden waren.
smw (Quelle: sda)
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