Freitag, 4. Juli 2008 / 22:24:12
Südossetien ordnet Mobilmachung an
Moskau - In Georgiens abtrünniger Region Südossetien sollen bei einem Angriff der georgischen Armee drei Menschen getötet worden sein, worauf Südossetien eine Generalmobilmachung anordnete. Georgien wies die Vorwürfe zurück.
«Wenn die Bombardierungen wieder beginnen, wird Südossetien mit schweren Waffen antworten», teilte eine Regierungssprecherin der Teilrepublik in der Hauptstadt Zchinwali mit.
Die georgische Armee hatte nach Angaben Südossetiens in der Nacht einen breit angelegten Angriff mit Granatwerfern, Mörsern und leichten Waffen gegen Südossetien begonnen. Dabei seien drei Menschen getötet und zehn weitere verletzt worden.
Georgien bestritt, Südossetien angegriffen zu haben. Georgische Soldaten hätten aber auf den Beschuss georgischer Dörfer durch Rebellen aus Südossetien reagiert, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Tiflis.
«Eskalation» des Konflikts
Der russische Aussenminister Sergej Lawrow sprach am Rande seines Besuchs in Turkmenistan von einer «Eskalation» des Konflikts. Er forderte Georgien zur Unterzeichnung eines Nicht-Angriffspakts mit Südossetien und Abchasien auf, wie die russische Nachrichtenagentur Interfax berichtete.
Die Teilrepublik fürchtet, dass Georgien die Region zurückerobern will. Die Regierungssprecherin berichtete von georgischen Panzern, die in den vergangenen Tagen in der Region gesichtet worden seien.
Südossetien und Abchasien hatten sich nach dem Niedergang der Sowjetunion in Unabhängigkeitskriegen von Georgien gelöst. Völkerrechtlich gehören sie weiter zu Georgien, sind jedoch wirtschaftlich von Russland abhängig.
smw (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
10 Tote und mehrere Verletzte bei Gefechten in Südossetien
Donnerstag, 7. August 2008 / 21:11:24