Mittwoch, 30. April 2008 / 10:00:00
Siemens mit erwartetem Gewinneinbruch
München - Der Technologiekonzern Siemens hat im vergangenen Quartal wie erwartet einen Gewinneinbruch erlitten. Vor allem missratene Projekte im Kraftwerksbau und in der Zugsparte sowie Sanierungskosten für das Telefonanlagengeschäft SEN belasteten das Ergebnis.
Unter dem Strich verdiente Siemens nur noch 412 Mio. Euro, nach 1,259 Mrd. Euro im Vorjahr. Der Umsatz stieg um 1 Prozent auf 18,094 Mrd. Euro. Der Auftragseingang hat um 15 Prozent auf 23,4 Mrd. Euro zugenommen.
Trotz des gesteigerten Auftrageingangs rechnet Siemens-Chef Peter Löscher für das laufenden Geschäftsjahr 2007/08 (30. September) mit stagnierenden Gewinnen im operativen Geschäft.
Aus der zukünftigen Trennung des Telefonanlagengeschäfts SEN werde ein erheblicher Verlust entstehen. Zudem seien mögliche Folgekosten aus der Schmiergeldaffäre und aus dem laufenden Konzernumbau in der Prognose nicht enthalten.
Das Umsatzziel bekräftigte Löscher dagegen. «Wir erwarten, dass der Umsatz von Siemens im Geschäftsjahr 2008 organisch doppelt so schnell wachsen wird wie das Welt-Bruttoinlandprodukt», sagte der Konzern-Chef.
Verluste mit Kraftwerken
Die Analyse der unrentablen Projekte im Kraftwerksbau sei inzwischen abgeschlossen, sagte Peter Löscher. «Wir konnten uns alles in allem ein klares Bild über die Risiken machen.» An den Folgen werde Siemens aber noch längere Zeit zu knabbern haben.
Die Kraftwerks-Sparte werde in den kommenden Quartalen Verluste schreiben. Allein von Januar bis März habe die Sparte 559 Mio. Euro im konventionellen Kraftwerksbau zurückgestellt. Davon entfielen allein 163 Mio. Euro auf das finnische Atomkraftwerk «Olkiluoto», das noch nicht einmal zur Hälfte fertiggestellt ist.
bert (Quelle: sda)
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