Mittwoch, 28. November 2007 / 21:21:01
Siemens mit schlankerer Geschäftsleitung
München - Der Siemens-Verwaltungsrat krempelt den Konzern radikal um. Künftig ruht das Unternehmen auf den drei Säulen Industrie, Energie und Medizintechnik. Die Geschäftsleitung wird auf Anfang 2008 von elf auf acht Mitglieder verkleinert.
Die bisher acht Konzernsparten machen den drei Grosssparten Platz. Diese sind ihrerseits in 15 neu zugeschnittene Divisionen aufgeteilt. Auf die Grosssparte Medizinaltechnik entfallen drei Divisionen; Energie und Industrie bestehen aus jeweils sechs Divisionen.
Fünf teils langjährige Konzernleitungsangehörige scheiden aus. Die Manager Uriel Sharef, Rudi Lamprecht, Eduardo Montes, Jürgen Radomski und Klaus Wucherer verliessen das Führungsgremium einvernehmlich, teilte Siemens mit. Sie arbeiten bis zum Ende ihrer Vertragslaufzeit als Berater für den Konzern.
Schmiergelder verschwunden
Die Medizintechnik-Sparte wird weiterhin von Erich Reinhardt geführt. Das dritte verbliebene Arbeitsgebiet - die Energiesparte - verantwortet künftig Wolfgang Dehen. Die Berufung des 53-Jährigen in die Konzernleitung gilt als Überraschung. Er hatte zuletzt den Autozulieferer VDO geführt, der im Sommer an Conti verkauft wurde.
Der Siemens-Konzern wird seit rund einem Jahr vom grössten Schmiergeldskandal in der deutschen Wirtschaft erschüttert. Rund 1,3 Mrd. Euro sind nach bisherigen Informationen in den vergangenen Jahren in dunklen Kanälen verschwunden und vermutlich zum grössten Teil im Ausland als Schmiergeld eingesetzt worden.
ht (Quelle: sda)
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