Donnerstag, 24. April 2008 / 11:06:18
Bündner SVP setzt auf persönliche Kontakte
Chur - Nach der Weigerung der Bündner SVP vom Mittwoch, Bundesrätin Widmer-Schlumpf auszuschliessen, will die Parteileitung alles tun, um den Rausschmiss ihrer Sektion aus der Mutterpartei zu verhindern. Persönliche Kontakte sollen es richten.
«Wir werden nochmals allen Kantonalparteien unseren Standpunkt schriftlich darlegen», sagte der Interimspräsident der Bündner SVP, Ueli Bleiker, gegenüber der SDA. Er hofft, die Zweidrittelsmehrheit verhindern zu können, die es im Zentralvorstand braucht, um die Bündner Sektion auszuschliessen.
Ausserdem werden die Exponenten der Bündner SVP weiter versuchen, im persönlichen Gespräch Kolleginnen und Kollegen der anderen Kantonalparteien von ihrem Standpunkt zu überzeugen. «Mehr können wir nicht tun», räumte der Interimspräsident ein.
Hoffen auf Berner SVP
Rückendeckung erhofft sich Bleiker insbesondere von der Delegiertenversammlung der Berner SVP am kommenden Dienstag.
An der Parteiversammlung der Bündner SVP am Mittwoch zeigte sich, dass die Bündner Sektion fast geschlossen hinter ihrer Bundesrätin steht.
Keine Gegenstimmen
Die Delegierten wiesen mit 163 Stimmen bei einigen Enthaltungen das Anliegen der Mutterpartei zurück, Widmer-Schlumpf aus der Kantonalsektion auszuschliessen.
Mit dieser Konsultativabstimmung stärkten die Bündner Delegierten der Geschäftsleitung den Rücken. Die Parteimitglieder sprachen sich zugleich gegen einen Ausschluss aus der SVP Schweiz aus.
«Nicht gelogen»
Zuvor hatte Widmer-Schlumpf die Vorwürfe der Mutterpartei zurückgewiesen und dafür grossen Applaus erhalten. Sie betonte, sie habe sich die Wahl in die Landesregierung nicht erschlichen. Auch habe sie nicht gelogen.
Die Justizministerin betonte einmal mehr, sie werde ihr Bundesratsamt nicht niederlegen und nicht aus der SVP austreten, die seit 30 Jahren ihre politische Heimat sei.
ht (Quelle: sda)
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