Sonntag, 23. März 2008 / 14:46:41
«Verteidiger von Brandstiftern, Plünderern und Mördern»
Peking - Nach den gewalttätigen Protesten in Tibet hat China seine Drohungen gegen den Dalai Lama am Sonntag erneuert. Die «Clique des Dalai Lama» werde unweigerlich besiegt werden, schrieb die staatliche «Volkszeitung».
«Es spielt keine Rolle, ob der Dalai Lama und seine Anhänger sich mit dem Deckmantel von 'Frieden' und 'Gewaltlosigkeit' verkleiden, ihre spalterischen Sabotage-Aktivitäten sind zum Scheitern verurteilt», hiess es in dem Kommentar, der auch von anderen staatlichen Zeitungen gedruckt wurde.
Zweierlei Mass
Andere staatliche Medien kritisierten die westliche Berichterstattung über die Unruhen in Lhasa und anderen chinesischen Provinzen. Westliche Medien und Politiker würden mit zweierlei Mass messen, schrieb die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua.
So auch die Präsidentin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, welche «die Augen vor gnadenlosen Randalierern verschliesst». Pelosi hatte am Freitag alle «freiheitsliebenden Menschen» aufgerufen, ihre Stimme gegen die «chinesische Unterdrückung» zu erheben.
«Als Verteidigerin von Brandstiftern, Plünderern und Mördern» habe Pelosi ihre eigene «moralische Autorität verloren, über Menschenrechte zu sprechen», schreibt Xinhua in einem Kommentar.
Teilung zwischen Volksgruppen verhindern
Eine Gruppe kritischer chinesischer Autoren und Intellektueller forderte Peking zum «direkten Dialog» mit dem Dalai Lama auf. «Ein Land, das die Spaltung seines Gebiets verhindern will, muss zu allererst die Teilung zwischen seinen Volksgruppen verhindern», heisst es in einem offenen Brief, der im Internet veröffentlicht wurde.
«Deshalb appellieren wir an die Führung unseres Landes, einen direkten Dialog mit dem Dalai Lama zu führen.» Die 29 Unterzeichner fordern die Regierung zu einem Stopp der «gewalttätigen Unterdrückung» auf und ermahnen gleichzeitig die demonstrierenden Tibeter zur Gewaltlosigkeit.
«Ihre Empörung wird für die Gelegenheit aufgespart, wenn es ihren Interessen am besten dient.» Damit dienten sie Interessengruppen hinter ihnen, «die China klein halten und verunglimpfen wollen».
Bei den Protesten in Lhasa in der vergangenen Woche waren Peking zufolge 18 Zivilisten und ein Polizist getötet worden. Die tibetische Exilregierung in der indischen Stadt Dharamsala spricht von fast hundert Toten.
li (Quelle: sda)
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