Dienstag, 25. März 2008 / 18:28:31
«Tibet ist eine innere Angelegenheit Chinas»
Dharamsala - Nach internationaler Kritik an der Abriegelung Tibets veranstaltet China für rund ein Dutzend ausgewählter, ausländischer Medienleute eine Reise nach Tibet. Die internationale Gruppe soll ab Mittwoch für drei Tage in Tibet weilen.
Der Sprecher des chinesischen Aussenministeriums, Qin Gang, sagte, die ausländischen Reporter sollten sich über die jüngsten Ereignisse informieren.
Es würden Interviews mit «Opfern krimineller Akte» arrangiert. Zudem sollten Orte besichtigt werden, die geplündert oder niedergebrannt worden seien. Die Journalisten werden sich, offiziell aus Sicherheitsgründen, aber nicht frei bewegen können.
Nach Angaben von Medienvertretern wurden unter anderem die US-Nachrichtenagentur AP, die japanische Nachrichtenagentur Kyodo, der katarische Nachrichtensender El Dschasira, die britische Zeitung «Financial Times» und das «Wall Street Journal» aus den USA ausgewählt. Auch Medien aus Hongkong und Taiwan gehören dazu.
Unterschiedliche Angaben über Tote - Unruhen gehen weiter
Amtlichen chinesischen Angaben zufolge sind bei den Unruhen 19 Menschen ums Leben gekommen. Exiltibeter sprechen dagegen von etwa 140 Toten in Tibet und benachbarten Provinzen.
Die Proteste hielten trotz der massiven Verstärkung der chinesischen Sicherheitskräfte weiterhin an. Bei Unruhen in der von Tibetern bewohnten westchinesischen Provinz Sichuan kamen nach Berichten mindestens zwei Menschen ums Leben.
Eine ausländische Vermittlung lehnt China weiter ab. «Tibet ist eine innere Angelegenheit Chinas und erlaubt keine ausländische Einmischung», sagte der Sprecher des Aussenministeriums am Dienstag.
Dies äusserte sich auch bei der Debatte im UNO-Menschenrechtsrat in Genf. China verweigerte sich dort konsequent einem Gespräch über Tibet. Der chinesische Delegierte unterbrach alle Redner, die das Thema aufgriffen.
dl (Quelle: sda)
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