Dienstag, 11. März 2008 / 17:29:49
Fürstentum boykottiert Deutschland
Vaduz - Offenbar vor dem Hintergrund des Steuerstreits mit Deutschland hat Liechtenstein eine Gemäldeausstellung in München abgesagt. Das Fürstentum will auch alle anderen zugesagten Leihgaben für Ausstellungen in Deutschland zurückziehen.
Das Fürstenhaus wollte vom 25. Mai bis 21. September in der Neuen Pinakothek München «Wiener Malerei des Biedermeier aus den Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein» zeigen. Dies sei nun abgesagt worden, teilte das Fürstenhaus in Vaduz mit.
In seiner Begründung verweist das Fürstenhaus darauf, dass «die Anwendung rechtsstaatlicher Grundprinzipien seitens der Bundesrepublik Deutschland, was die Beziehungen zum Fürstentum Liechtenstein betrifft, fraglich erscheint».
So lange dies anhalte, würden die Fürstlichen Sammlungen darauf verzichten, Leihgaben nach Deutschland zur Verfügung zu stellen. Damit spielt das Fürstenhaus offenbar auf die Tatsache an, dass die deutschen Steuerbehörden sich bei Fahndungen nach Steuersündern auf in Liechtenstein gestohlene Daten berufen. Das Fürstentum hatte das gerügt.
In Vaduz wurde weiter erklärt, dass auch alle anderen zugesagten Leihgaben für Ausstellungen in Deutschland zurückgezogen würden. «Sollten sich die Umstände ändern, ist das Fürstenhaus selbstverständlich bereit, die engen und guten Beziehungen zu den deutschen Museen wieder aufzunehmen», heisst es weiter.
fest (Quelle: sda)
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