Montag, 11. Februar 2008 / 09:57:05
Weitere Abschreibungen bei Société Générale
Paris - Die angeschlagene französische Grossbank Société Générale muss weitere 600 Mio. Euro abschreiben. Die Abschreibungen aus dem Geschäft mit zweitklassigen Hypotheken steigen damit auf 2,6 Mrd. Euro, wie die Bank einräumte.
Bisher hatte die Bank die Verluste mit den Subprime-Papieren in den USA auf 2 Mrd. Euro beziffert. Hinzu kommt ein Verlust in Höhe von rund 5 Mrd. Euro, die ein Aktienhändler mit Spekulationen verursacht hatte.
Wegen der Milliarden-Verluste will die Société Générale nun eine Kapitalerhöhung im Volumen von insgesamt 5,5 Mrd. Euro durchführen. Das entspricht etwa dem Schaden, den der fehlbare Aktienhändler verursacht hat.
Die neuen Aktien sollen weit unter ihrem letzten Kurs ausgegeben werden. Die Papiere werden den Aktionären zum Preis von 47.50 Euro im Verhältnis eins zu vier angeboten. Am Freitag hatten die Société-Générale-Aktien bei 77.72 Euro geschlossen.
Aktiensturz frühmorgens
Daraus errechnet sich ein Abschlag von fast 40 Prozent. Das ist viel mehr als viele Händler erwartet hatten. Fondsverwalter hatten mit einem Rabatt von höchstens 30 Prozent gerechnet. An der Pariser Börse gaben die Aktien der Société Générale am Montag in den ersten Handelsminuten um 5 Prozent auf 73.87 Euro nach.
Gleichzeitig mit der Bekanntgabe der Details zur Kapitalerhöhung aktualisierte die Société Générale ihre Prognosen: Sie erwartet für 2007 nun einen Gewinn von 947 Mio. Euro. Kurz nach Bekanntwerden der Betrügereien hatte sie einen Gewinn von 600 bis 800 Mio. Euro vorhergesagt. Im Vorjahr hatte die Bank 5,22 Mrd. Euro verdient.
ht (Quelle: sda)
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