Mittwoch, 30. Januar 2008 / 22:30:53
Société-Générale-Chef bleibt trotz Milliardenverlust
Paris - Trotz des Milliardenverlustes bei der Société Générale bleibt Bankenchef Daniel Bouton im Amt. Der Verwaltungsrat des Geldinstituts sprach Bouton «einstimmig» das Vertrauen aus.
Die Société Générale werde aber einen unabhängigen Ausschuss zur Bewältigung der Krise einrichten, gab der Verwaltungsrat in Paris bekannt.
Das Komitee mit drei unabhängigen Mitgliedern solle darüber wachen, dass die Krise «im Interesse des Unternehmens, seiner Anleger, seiner Kunden und seiner Mitarbeitenden» überwunden werde.
Leiten soll den Ausschuss demnach der frühere Peugeot-Chef Jean-Martin Falz. Bankchef Bouton werde dem Gremium nicht angehören.
Rücktritt angeboten
Der 57-jährige Bouton leitet die Bank seit gut zehn Jahren. Er hatte vergangene Woche seinen Rücktritt angeboten, nachdem die milliardenschweren heimlichen Spekulationen des Händlers Jérôme Kerviel und der damit verbundene Verlust von 4,9 Mrd. Euro ans Licht gekommen waren.
Der französische Zentralbankchef Christian Noyer kritisierte vor Abgeordneten in Paris, offenbar hätten die Kontrollen bei der Bank «nicht so funktioniert, wie sie sollten».
Kritik der Regierung
Staatschef Nicolas Sarkozy hatte am Montag gesagt, eine Krise wie bei der Société Générale könne «nicht ohne Folgen bleiben, was die Verantwortung angeht».
Regierungssprecher Laurent Wauquiez betonte, die Regierung suche «keine Sündenböcke» für die Affäre. Es sei aber «rechtmässig, die Verantwortlichkeiten in dieser Angelegenheit eindeutig zu klären». Mehr wolle die Regierung derzeit nicht, sagte der Sprecher. «Alles zu seiner Zeit.»
Die beiden Arbeitnehmervertreter im Verwaltungsrat der Bank hatten Bouton bereits vor dem Treffen in Schutz genommen.
bert (Quelle: sda)
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