Montag, 4. Februar 2008 / 15:14:30
Tschad droht mit Einmarsch in den Sudan
N'Djamena - Regierungstruppen im Tschad haben einen Rebellenangriff auf die Hauptstadt N'Djamena nach Angaben der politischen Führung des Landes zurückgeschlagen.
Aussenminister Ahmat Allam-Mi erklärte die Kämpfe um N'Djamena im französischen Auslandssender RFI für beendet. Die Rebellen erklärten dagegen, sie hätten sich nach ihrem Vorstoss am Wochenende lediglich vorübergehend an den Stadtrand zurückgezogen, um der Zivilbevölkerung die Flucht zu ermöglichen.
Die Regierung drohte unterdessen mit einem Einmarsch in den Sudan. «Wir werden in den Sudan gehen, wenn das für die Sicherheit des Tschads nötig ist», sagte Aussenminister Allam-Mi. Die Regierung wirft dem Nachbarland vor, die Rebellen bei ihrer Offensive unterstützt zu haben.
Helikopter aus dem Sudan hätten die Rebellen bei Angriffen auf die osttschadische Stadt Adré direkt unterstützt. Der Sudan weist die Vorwürfe zurück. Die französischen Streitkräfte erklärten, sie hätten keine solchen Einsätze beobachtet.
Hunderte Verletzte
Bei den Kämpfen am Wochenende hatte es hunderte Verletzte unter der Zivilbevölkerung gegeben. Tausende Einwohner waren nach Angaben des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge über die Grenze nach Kamerun geflohen. Der UNO-Sicherheitsrat konnte sich am Sonntagabend (Ortszeit) noch nicht auf eine Haltung zu dem Konflikt einigen.
Die französische Armee hat seit Samstag rund 840 Ausländer aus dem Tschad in Sicherheit gebracht. Französische Transportmaschinen seien bislang zehnmal zwischen der tschadischen Hauptstadt N'Djamena und der gabunischen Hauptstadt Libreville hin- und hergeflogen.
Von insgesamt 120 Schweizern im Tschad verliessen bis Sonntagabend 52 das umkämpfte Land. 49 Schweizer waren mit französischen Transportflugzeugen nach Libreville gebracht worden.
fest (Quelle: sda)
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