Finanzjongleur der Société Générale verhaftet

Kerviel sei bereit auszusagen, teilte die Pariser Staatsanwaltschaft mit. Der 31-Jährige habe sich selbst gestellt und sei immer noch in Gewahrsam, sagte Staatsanwalt Jean-Michel Aldebert. Kerviels Haft werde bis Montag verlängert.

Wenn die Polizei der Staatsanwaltschaft nach Ablauf dieser Frist am Montag gegen 14.00 Uhr keine schwerwiegenden Hinweise auf ein Vergehen vorlegt, kommt er wieder auf freien Fuss.

Kerviel soll bei der Grossbank innerhalb weniger Monate durch riskante Finanzoperationen Verluste von 4,9 Mrd. Euro verursacht haben. Die Staatsanwaltschaft nahm Vorermittlungen wegen des Verdachts auf Unterschriftenfälschung und Betrug auf.

Computerdaten gesichert

Am Freitag hatte die Polizei die Wohnung Kerviels im Pariser Nobel-Vorort Neuilly-Sur-Seine sowie die Société Générale durchsucht. Dabei ging es vor allem um die Sicherung von Computerdateien, wie aus Ermittlungskreisen verlautete.

Demnach wird geprüft, ob sich Kerviel als Hacker wichtige Informationen verschaffte. Die Société Générale beharrt darauf, dass der Banker ein Einzeltäter war. Zugleich hatte sie angegeben, dass Kerviel offenbar immer wusste, wann es Kontrollen gab.

DAX-Wette

Gemäss Händlerkreisen soll Kerviel eine gigantische Wette auf den deutschen Aktienindex DAX aufgebaut haben. Bis Mitte Januar soll Kerviel etwa 2 Mrd. Euro Verlust gemacht haben. Panikverkäufe zu Wochenbeginn hätten den Verlust noch verschlimmert.

Bankchef Daniel Bouton wies Vorwürfe zurück, die Bank habe die Manipulationen des Händlers nur vorgeschoben. «Wir sollen Verluste aus einem Loch in einem anderen Loch versteckt haben? Das ist weder technisch noch buchhalterisch möglich», sagte er.

fest (Quelle: sda)

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