Montag, 3. Dezember 2007 / 21:05:14
US-Geheimdienst: Iran hat Atomprogramm eingefroren
Washingon - Der Iran hat vor vier Jahren die Arbeit am Atomwaffenprogramm eingefroren. Zu diesem Schluss kommen die US-Geheimdienste. Damit widersprechen sie in wichtigen Punkten der Regierung von Präsident George W. Bush.
Die Regierung in Teheran sei «weniger entschlossen» als bislang angenommen, ein Nukleararsenal zu entwickeln. Zudem wäre sie frühestens Ende 2009 technisch in der Lage, hochangereichertes Uran für den Bau von Atomwaffen herzustellen, heisst es im Iran-Bericht aller 16 US-Geheimdienste. Diese Produktion sei allerdings «sehr unwahrscheinlich».
Gemäss dem «National Intelligence Estimate» ist nicht anzunehmen, dass Iran das 2003 eingestellte Waffenprogramm bis Mitte 2007 wieder aufgenommen hat. Die Geheimdienste seien «mässig bis stark» überzeugt, dass der Iran derzeit über keine Nuklearwaffen verfüge.
Atomgefahr nicht endgültig gebannt
Den Stopp des Atomwaffenprogramms führen die US-Geheimdienste auf den internationalen Druck auf den Iran zurück. Die Geheimdienstexperten vermuten allerdings, dass sich der Iran «die Option auf die Entwicklung von Nuklearwaffen offenhält».
Das Weisse Haus bewertet die Erkenntnisse der US-Geheimdienste verhalten positiv. Sie zeigten, dass Fortschritte dabei erzielt worden seien, eine atomare Bewaffnung des Iran zu verhindern, teilte der Nationale Sicherheitsberater Stephen Hadley mit.
Neuer Resolutionsentwurf nur noch Makulatur?
Noch vor wenigen Tagen hatte die Iran-Kontaktgruppe - bestehend aus den fünf Veto-Mächten im UNO-Sicherheitsrat und Deutschland - erklärt, dass sie an einem neuen Resolutionsentwurf mit verschärften Sanktionen gegen Teheran arbeite.
Die US-Regierung wirf dem Iran seit Jahren vor, ein verdecktes Programm zum Bau einer Atomwaffe zu verfolgen. Die iranische Regierung hatte immer wieder betont, dass sich das Land an den Atomwaffensperrvertrag halte und niemand Teheran die Anreicherung von Uran für die zivile Nutzung untersagen könne.
fest (Quelle: sda)
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