Mittwoch, 21. November 2007 / 12:09:19
Spezialitätenliste: Nur noch günstige Medikamente
Bern - Der Bundesrat hat eine weitere Massnahme zur Senkung der Medikamentenpreise beschlossen. Generika, welche neu auf die Spezialitätenliste kommen, müssen mindestens 40 Prozent günstiger sein als das Originalpräparat.
Die Massnahme tritt auf 1. Januar 2008 in Kraft. Nach der bisherigen Praxis musste ein Nachahmerprodukt 30 Prozent günstiger sein. Medikamente, die auf der Spezialitätenliste stehen, werden von der Grundversicherung der Krankenkasse bezahlt.
Für Generika mit einem kleinen Marktvolumen hingegen beträgt der Preisabstand neu nur noch 20 Prozent. Damit soll ein Anreiz geschaffen werden, auch wenig gebrauchte Generika auf dem Schweizer Markt einzuführen. Als kleines Volumen definierte der Bundesrat einen Jahresumsatz von 4 Millionen Franken.
Gesundheitsminister Pascal Couchepin sagte am Mittwoch vor den Bundeshausmedien, dass in der Schweiz neben den Originalpräparaten auch die Generika deutlich teurer seien als in europäischen Ländern mit vergleichbarem Preisniveau. «Deshalb hat sich der Bundesrat für diese Änderung ausgesprochen.»
Verordnete Preissenkung
Um die Preise zu senken, hatte der Bundesrat schon verschiedene Massnahmen angeordnet. Zurzeit nimmt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Preise von rund 1000 Medikamenten unter die Lupe: Diese sollen künftig nicht mehr als 8 Prozent teurer sein als in Deutschland, Dänemark, Grossbritannien oder Holland.
Senken die Pharmafirmen die Preise bis Ende November 2008 nicht freiwillig, will der Bundesrat eine Preissenkung verordnen - und zwar genau auf das Preisniveau der Vergleichsländer und nicht 8 Prozent darüber. Bei Medikamenten, die vor 1993 auf den Markt kamen, hatte der Bundesrat Preissenkungen ausgehandelt.
Bei der zurzeit laufenden Revision des Krankenversicherungsgesetzes ist eine weitere Massnahme gegen zu teure Medikamente auf der Spezialitätenliste in Diskussion: Neu soll das BAG die Medikamentenpreise alle drei Jahre überprüfen und gegebenenfalls anpassen. Der Ständerat stimmte bereits zu.
bert (Quelle: sda)
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