Kulturreport

Kultur gemischt
Bühne
Kino
Musik
Literatur
Ausstellungen
Fernsehen

Shopping

Filmplakate
Musikposter
Starposter
DVDs
Videos
Soundtracks
Lomographie
Sterntaufe
3D-Bilder
Books

Impressum

© 2024 by
VADIAN.NET

Kulturnews für Ihre eigene Website
Bei den Protesten am 7.11. wurden mehr als 500 Menschen durch Tränengas, Wasserwerfer und Gummiknüppel verletzt.

 
.info/.ch Domains - Jetzt registrieren!

Möchten Sie zu diesen Themen eine eigene Internet Präsenz aufbauen? Registrieren Sie jetzt komfortabel attraktive Domainnamen!


www.kaempferisch.info, www.opposition.info, www.georgiens.info, www.bleibt.info

Donnerstag, 8. November 2007 / 23:26:56

Georgiens Opposition bleibt kämpferisch

Moskau/Tiflis - Mit dem Tränengas kamen für die Älteren unter den georgischen Demonstranten die Erinnerungen an die Schrecken des 9. April 1989 zurück.

An jenem Tag vor 18 Jahren liess der russische General Igor Rodionow die Unabhängigkeitsbewegung in der damaligen Sowjetrepublik Georgien brutal niederschlagen. 20 Demonstranten starben damals in Tiflis.

«Präsident Saakaschwili hat das gleiche Klima der Angst geschaffen», sagt der Vorsitzende der oppositionellen Republikanischen Partei, Iwlian Chaindrawa.

Mit dem jüngsten Gewaltexzess, bei dem mehr als 500 Menschen durch Tränengas, Wasserwerfer und Gummiknüppel verletzt wurden, habe sich Georgien von seinem Weg in Richtung EU und NATO verabschiedet.

Chaindrawa stellt dies in Tiflis mit Bedauern fest. Tritt er doch wie die meisten anderen Kritiker auch in seltener Übereinstimmung mit dem Präsidenten für einen Westkurs seiner Heimat ein.

«Absurde» Vorwürfe

Umso absurder empfindet die Opposition deshalb die Vorwürfe Saakaschwilis, die Proteste seien das Werk des russischen Geheimdienstes, der die Pläne für einen Staatsstreich schon in der Tasche habe.

Die Schadenfreude Russlands über die jüngsten Ereignisse beim unbequemen kleinen Nachbarn ist unübersehbar. «Das amerikanische Projekt der sogenannten georgischen Demokratie hat ein Fiasko erlebt», feixte der Sicherheitsexperte und Duma-Abgeordnete Gennadi Gudkow in Moskau. Die regierungstreue Tageszeitung «Iswestija» sah Georgien «am Rande eines Bürgerkriegs».

In Tiflis nahmen sich die Konfliktparteien eine Auszeit. «Unsere Leute sollen nicht noch einmal ihre Gesundheit riskieren», sagt Chaindrawa, dessen Bruder Georgi, einst Minister unter Saakaschwili, am Vortag vorübergehend festgenommen worden war.

Sobald die Versammlungsverbote aufgehoben werden, will die Opposition wieder 100 000 Anhänger auf die Strasse bringen, was in einem Land mit nur 4,7 Millionen Einwohnern ein grosser Machtfaktor ist. So viele Menschen hatte bislang nur Saakaschwili hinter sich, als er vor vier Jahren den damaligen Präsidenten Eduard Schewardnadse stürzte.

Viele der Wegbegleiter von damals haben sich enttäuscht von Saakaschwili abgewendet, dem sie Verfehlungen bis hin zu einem angeblich geplanten Auftragsmord vorwerfen.

Gerangel zwischen Washington und Moskau

Das Gerangel zwischen Washington und Moskau um das strategisch bedeutsame Georgien könnte durch die innenpolitische Eskalation eine neue Dynamik bekommen. US-Regierung, EU und NATO zeigten sich unisono «besorgt» über die jüngsten Ereignisse in Georgien.

Die Opposition in Tiflis hätte sich deutlichere Reaktionen des Westens gewünscht. «Aber auch so lesen wir Kritik an dem selbst für uns überraschenden Gewaltexzess heraus. Saakaschwili ist entzaubert», sagt Chaindrawa.

Georgien ist unter Saakaschwili, einem Absolventen der New Yorker Columbia University, zu einem wichtigen Verbündeten der USA geworden. Durch das Land führt die Pipeline Baku-Tiflis-Ceyhan von Aserbaidschan an die türkische Mittelmeerküste, mit der der Westen seine Abhängigkeit von russischem Öl verringern will.

Doch auch Moskau behält einen Fuss in der Tür. Der Kreml protegiert die abtrünnigen Gebiete Südossetien und Abchasien und nutzt sie als Faustpfand für internationale Konflikte. So ist immer wieder die unverhohlene Drohung zu hören, dass im Falle einer Unabhängigkeit des Kosovos Moskau einseitig Südossetien und Abchasien anerkennen könnte.

Stefan Voss (Quelle: dpa)

  • Artikel per E-Mail versenden
  • Druckversion anzeigen
  • Newsfeed abonnieren
  • In Verbindung stehende Artikel:


    Grossdemonstration in Georgien
    Donnerstag, 9. April 2009 / 15:10:10
    [ weiter ]
    Russland will abtrünnige Provinzen anerkennen
    Freitag, 21. März 2008 / 22:19:11
    [ weiter ]
    Ausnahmezustand wird am Freitag aufgehoben
    Mittwoch, 14. November 2007 / 10:44:42
    [ weiter ]
    Medienmogul will in Georgien kandidieren
    Samstag, 10. November 2007 / 14:45:51
    [ weiter ]
    Ausnahmezustand in Georgien bis 22. November
    Freitag, 9. November 2007 / 15:57:59
    [ weiter ]
    Wahlen in Georgien werden vorgezogen
    Donnerstag, 8. November 2007 / 16:56:20
    [ weiter ]
    Ausnahmezustand in ganz Georgien
    Mittwoch, 7. November 2007 / 20:00:07
    [ weiter ]
    Zehntausende protestieren gegen georgische Regierung
    Freitag, 2. November 2007 / 08:09:25
    [ weiter ]
     
    .info Domain
    Jetzt registieren! www.firma.info oder www.produkt.info [ weiter ]


     
    kulturreport.ch ist ein Projekt der VADIAN.NET AG. Die Meldungen stammen von news.ch, der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA) und weiteren Presseagenturen. Diese Nachrichten-Artikel sind nur zum persönlichen Gebrauch bestimmt. Vervielfältigung, Publikation oder Speicherung der Daten in Datenbanken, jegliche kommerzielle Nutzung sowie die Weitergabe an Dritte sind nicht gestattet. Wir liefern auf Anfrage auch vollautomatisiert Kultur-News an Ihre eigene Website. kulturreport.ch (c) copyright 2024 by VADIAN.NET AG